Filmkritik: "Elysium" – Ein erbitterter Kampf von Gut und Böse

von Portrait von Felicitas Bonk Felicitas Bonk
Veröffentlicht am 21. August 2013

Überleben kann nur, wer genug Kraft hat. Dreckig und verwahrlost leben die Menschen in Slums. Überbevölkerung und Armut haben sie beinahe auf ihre Grundinstinkte reduziert. In der Welt, wie Regisseur Neill Blomkamp sie in seinem Science-Fiction-Thriller „Elysium“ darstellt, herrscht das Gesetz des Stärkeren.

Die Welt im Jahr 2159 ist eine perfekte Dystopie. Sie hat alles Negative, was ein Mensch sich heutzutage vorstellen kann. Kranke können nicht ausreichend versorgt werden, selbst Kinder müssen klauen, um zu überleben. Und das Schlimmste an allem ist, dass sie eine bessere Welt wie einen Stern stets über sich schweben sehen: "Elysium". Die von den Superreichen im All errichtete Raumstation besitzt alles, woran es den Menschen auf der Erde mangelt. Und das wollen ihre Einwohner um jeden Preis schützen. Ganz vorn dabei die Verteidigungsministerin Delacourt, gespielt von Jodie Foster. Die Oscar-Preisträgerin brilliert mit einer steifen Entschlossenheit und besonderem Mut. Um ihren Lebensraum zu schützen, zuckt sie nicht einmal mit der Wimper, wenn Menschenleben auf ihren Befehl hin in Massen ausgelöscht werden. Sie sieht sich selbst als die Heldin Elysiums.

Ihr gegenüber steht Max, der wirkliche Held des Films. Schon als kleiner Junge träumt er von einem Ticket für sich und seine Kumpel-Freundin Frey auf den besseren Planeten. Als Erwachsener bekommt er durch eine gefährliche Mission die Möglichkeit, seinen Traum zu verwirklichen und seine heldenhaften Fähigkeiten zu zeigen. Nahezu ebenso heldenhaft ist auch die Leistung von Matt Damon, dem die Rolle des gutmütigen Muskelpaketes geradezu auf den Leib geschneidert ist. Er kämpft im wahrsten Sinne des Wortes um sein Leben. Die Figur strotzt nur so von Entschlossenheit und Mut. Doch Damon zeigt auch die schwachen Seiten der Figur und macht deutlich, dass auch ein Held emotional sein kann.

Filmkritik: "Elysium" – Ein erbitterter Kampf von Gut und Böse

Damit wird schafft er einen gelungenen Gegenpart zu Delacourt. Härte stehen Gefühlen ebenso entgegen wie die Schönheit Elysiums und die Hässlichkeit der Erde. Zu jeder Zeit des Films ist das Konzept von Utopie gegen Dystopie präsent und auf geniale Weise vom Regisseur unterstütz. Ein grollender, lauter Sound spielt zusammen mit den schnellen Schnitten und oftmals düsteren Bildern der Erde, während klassische Musik und fast schon gemütliche Bedachtheit, langsame Schwenks und die Ruhe des Alls mit Elysium verbunden sind. Dennoch weiß der Zuschauer zu jeder Zeit, dass das wirklich Gute auf der Erde lebt und die Superreichen die Bösen sind. So lässt es sich auch legitimieren, dass die Guten mit Gewalt das gleiche Recht für alle schaffen wollen. Es ist ein Kampf mit überraschendem Ende...

Alles in allem hat Blomkamp einen spannenden Thriller geschaffen, der bis zur letzten Sekunde packend ist. Und auch nach dem Film bleibt das Bild von einem Stern, der irgendwo über der Erde schwebt und ein kleiner Schauder vor unserer ungewissen Zukunft.