RTL-Gruppe will nicht mehr über Digital-Antenne senden

von Portrait von Michael Miskulin Michael Miskulin
Veröffentlicht am 17. Januar 2013

Demnächst müssen DVB-T-Nutzer ohne RTL, RTL2, VOX und Co. auskommen. Denn die RTL-Gruppe hat den Ausstieg aus dem terrestrischen Fernsehen ab 2015 verkündet und wird dann nicht mehr über eine Digital-Antenne zu empfangen sein. Davon betroffen sind damit rund vier Millionen Haushalte in Deutschland. In München wird der Empfang bereits ab Juni eingestellt. Für alle anderen gilt der 31. Dezember als letzter Tag der Ausstrahlung.

Die RTL-Mediengruppe erklärt den Ausstieg mit dem Fehlen eines tragfähigen Geschäftsmodells. Die Verbreitungskosten über DVB-T seien 30 Mal so hoch wie zum Beispiel bei der Satellitenübertragung. Ein RTL-Sprecher führte außerdem noch geringere Bandbreite als bei Satellit und Kabel und die fehlende Planungssicherheit auf, was die Frequenznutzung anbelangt.

"Ein durch Bund und Länder gemeinsam garantierter stabiler Verbleib der terrestrischen Frequenzen im Verfügungsbereich des Rundfunks auch über das Jahr 2020 hinaus, der das erforderliche Investitionsvolumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich allein für die Mediengruppe RTL Deutschland rechtfertigt, ist nicht erkennbar", so Marc Schröder, Mitglied der Geschäftsführung.

Eine Sendergruppe ist nun draußen. Wird ProSiebenSat.1 nun nachziehen und ebenfalls die Ausstrahlung stoppen? Hat DVB-T noch eine Zukunft?