Trainspotting-Autor bringt mit "Drecksau" neuen Stoff auf die Kinoleinwand

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 17. Oktober 2013

Es gibt sie immer wieder, die Romane und Filme, die uns die ungeschönte Wahrheit vieler Dinge ins Gesicht spucken. Für manch einen sind sie schwer zu verdauen. Doch oftmals sind es die Werke, die von menschlichen Tiefen und Abgründen der Gesellschaft handeln, welche Kultstatus erhalten. So war es auch mit dem Roman "Trainspotting" des schottischen Autors Irvine Welsh. Als dieser 1996 verfilmt wurde, waren Welshs Werke auf einmal gefeiert. Dabei geht es in seinen Büchern um alles, was der Durchschnitts-Bürger versucht von sich fernzuhalten: Drogen, Gewalt, Kriminalität und Intrigen. Nun wird mit „Drecksau“ schon das fünfte Buch von Irvine Welsh verfilmt. Und dieser Film führt uns so nah an die seelischen Abgründe heran, dass man sie beunruhigend real im Kinosaal spürt.

Irgendwo zwischen Mensch und Monster bewegt sich der Protagonist von „Drecksau“. Detective Sergeant Bruce Robertson (James McAvoy) ist auf der einen Seite rassistisch, gewalttätig, frauenfeindlich und drogenabhängig. Auf der anderen Seite verzweifelt und einsam. Er zerstört die Ehen seiner Kollegen, begeht einen Mord, nutzt seine Position um an Drogen zu kommen und ist eigentlich menschlicher Abschaum, eben eine richtige Drecksau. Jedoch leidet er auch unter seiner zerbrochenen Ehe und seiner stagnierenden Karriere. Zwischen ekelhaften Wahn und trauriger Wirklichkeit entgleitet Robert schließlich komplett die Kontrolle über sein Leben.

Heute startet der Streifen in den Kinos. Der Film führt an menschliche und moralische Grenzen. Wer sich vor diesen fürchtet sollte „Drecksau“ meiden. Doch wer sich "Drecksau" ansieht, wird mit einer Story belohnt, in welcher der Protagonist einmal nicht der Gute ist. Und das kann ebenso erfrischend wie verstörend sein.

Trainspotting-Autor bringt mit "Drecksau" neuen Stoff auf die Kinoleinwand