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Wie die Sonne unsere Technik beeinflusst

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 22. März 2022

Die Sonne und ihre Kraft

Wenn man an die Sonne, den uns nächsten Stern denkt, kommen natürlich zuerst Dinge wie Urlaub, Wärme und eventuell sogar Solarenergie in den Sinn. Sonne tut den meisten Menschen gut und die psychischen und physischen Auswirkungen sind bewiesenermaßen positiv. Die Kraft der Sonne stärkt das Immunsystem und die Konzentration und versorgt den Menschen mit Vitamin D. Zu viel von ihr ist allerdings schädlich und kann sowohl die Haut schädigen als auch den Geist durch Erschöpfung belasten.  Während diese Eigenschaften des Sterns bei der breiten Masse bekannt sind, gibt es auch einige Aspekte der Sonne, die unser Leben beeinflussen, die man auf den ersten Blick nicht erahnen würde.

Genauer gesagt geht es um die Sonnenstürme, die sich auf ihrer Oberfläche regelmäßig bilden, die für unsere elektronische Infrastruktur durchaus bedrohlich werden können. Generell wird das gesellschaftliche Leben immer digitaler und von Technologie und Elektronik abhängiger. Die Welt ist dadurch enger verknüpft als jemals zuvor und der Trend wird auch in den nächsten Jahren gewiss nicht aufhören.

Bereits seit einigen Jahren zeigt sich, dass auch Branchen und Anbieter aus weniger digitalen Feldern ihre Strategie anpassen müssen und ihr Angebot im Internet, per App oder auf ähnlich digitalen Wegen den Nutzern bereitstellen müssen. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die iGaming-Branche. Waren Spielbanken vor einigen Jahren noch hauptsächlich stationär zu finden, hat sich ein Großteil des Angebotes in Netz verlagert. Online Varianten, optimierte Darstellungen und Apps für mobile Endgeräte sowie teilweise rein digitale Abläufe zeigen, dass Casino Anbieter schon früh die Notwendigkeit der Anpassung erkannt haben.

Auch das Bankengeschäft ist längst vom klassischen Filialbesuch weggekommen. Während alle Banken das Online-Banking anbieten, gibt es einige neue Akteure auf diesem Markt, die gänzlich auf Filialen verzichten und alle Angelegenheiten auf digitalem Wege erledigen. Die Gesellschaft setzt immer häufiger und immer stärker auf technologische Methoden zum Bewältigen ihrer Aufgaben.

Dabei sind Elektronik und Technik für die meisten Menschen schon jetzt selbstverständlich, was schlichtweg an den vielseitigen Möglichkeiten und an der Verlässlichkeit der aktuellen Infrastruktur liegt. Eine Bedrohung, für die man dabei momentan nicht gewappnet ist – weil es schlichtweg keine Lösungen gibt – sind Sonnenstürme.

Gefahr der Sonnenstürme

Doch was ist mit einem Sonnensturm? Es ist ein Begriff, der für atmosphärische Effekte verwendet wird, die auf der Erde durch bestimmte Ereignisse auf der Sonne entstehen. Hervorgerufen werden sie durch die ständige Bewegung der Gase des riesigen Sterns. Sonnenstürme entstehen, wenn die Sonne gewaltige Energiestöße in Form von Sonneneruptionen und koronalen Massenauswürfen aussendet. Diese Phänomene schicken einen Strom elektrischer Ladungen und magnetischer Felder mit einer Geschwindigkeit von über vier Millionen Kilometern pro Stunde auf die Erde zu. Die Stürme und die damit zusammenhängenden Magnetfelder sind unter anderem auch für die Polarlichter verantwortlich, die man vor allem in nördlichen Breitengraden beobachten kann.

Sind sie aber zu stark und zu langanhaltend, können sie auf der Erde für verheerende Konsequenzen sorgen. Ganze elektronische Bauten können zerstört, Funkverbindungen unterbrochen und Satelliten beschädigt werden. Die Folgen wären weitreichend vom Flugverkehr bis hinzu der generellen Informationsversorgung. Das potenzielle Worst-Case-Szenario wäre der Ruin der technologischen Fortschritte der Menschheit.

Zuletzt warnten Experten 2017 vor dem Phänomen, die Ladungen verfehlten unseren Planteten allerdings knapp. Sollten zukünftig stärkere Eruptionen die Erde treffen, besteht zum einen die Gefahr, dass die Stromversorgung kollabiert, von der die Menschheit wie erwähnt abhängiger ist denn je. Vor allem abgelegene Regionen könnten dabei vollständig vom Netz abgekappt werden.

Für Menschen besteht grundsätzlich keine direkte körperliche Gefahr, da die Erdatmosphäre und ihr Magnetfeld ausreichend Schutz bieten. Astronauten, die sich zu diesem Zeitpunkt im All befinden, haben deutlich schlechtere Aussichten und müssen mit potenziell tödlichen Folgen rechnen. Experten gehen davon aus, dass wirklich bedrohliche Sonnenstürme die Erde alle 100 bis 200 Jahre treffen. Der stärkste jemals gemessene Sturm fand 1859 statt und setzte teilweise das Papier der Telegraph in Brand. Außerdem sorgte er dafür, dass sich die Polarlichter bis in die Karibik erstreckten.

Wann der nächste Sonnensturm die Erde lahmlegen könnte, ist unklar. Ein Großteil der Stöße, welche unseren Planeten erreichen, sind vollkommen harmlos und selbst starke Varianten sind nicht lebensbedrohlich. Nichtsdestotrotz ist es ein Thema, dass für unsere heutige Gesellschaft immer wichtiger wird, speziell aufgrund der wachsenden Abhängigkeit von Strom. Zuletzt verlor das Unternehmen SpaceX von Elon Musk über 40 Satelliten durch ebenjene Phänomene.