Abschied von Mandela: Tanzende Menschen und fotografierende Staatschefs auf bewegender Trauerfeier

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 11. Dezember 2013

Gestern trauerten tausende von Menschen im Fußballstadion von Johannisburg um den am 5. Dezember mit 95 Jahren verstorbenen Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Gleichzeitig feierten sie sein Leben und zeigten sich dankbar für sein Wirken in der südafrikanischen Geschichte. Neben den Südafrikanern kamen auch viele Staats-und Regierungschefs aus aller Welt zur Trauerfeier. Wie die Tagesschau berichtete, hatten sich viele Menschen in den Südafrikanischen Farben gekleidet, sangen und tanzten gemeinsam. Neben vielen Reden auf den verstorbenen ´Vater des Landes´ gab es auch die ein oder andere ungewöhnlich Situation, unter anderem ein gemeinsames Handy-Selfie dreier Staatsoberhäupter.

Ihre Zusammenkunft hatte zwar einen traurigen Anlass, jedoch ließen sich Barack Obama, David Cameron und Helle Thorning anscheinend von der Euphorie der Südafrikaner anstecken und machten nach Berichten der Huffingtonpost einen gemeinsamen Schnappschuss mit dem Handy.

Der US-Präsident bedankte sich in seiner Rede nicht nur für Mandelas Werk, sondern auch bei den Menschen Südafrikas:

„An die Menschen Südafrikas – Menschen jeder Hautfarbe und aus jeder Gesellschaftsschicht – die Welt dankt Euch dafür, dass Ihr Nelson Mandela mit uns geteilt habt. Sein Kampf war Euer Kampf. Sein Triumph war Euer Triumph. Eure Würde und Hoffnung fand ihren Ausdruck in seinem Leben, und Eure Freiheit und Demokratie sind sein geschätztes Erbe.“

Bei der Rede des derzeitigen Präsidenten Zuma  gab es jedoch einige Buh-Rufe im Stadion. Immer wieder wird das Land durch angebliche Korruptionsskandale der jetzigen Regierung erschüttert.

Weitaus versönlichere Szenen konnte man auf den Stadion-Rängen beobachten. Selbst die ehemaligen, französischen Widersacher Nicolas Sarkozy und Francois Hollande saßen bei der Trauerfeier nebeneinander und wirkten entspannt. Laut RP Online hat Barack Obama sogar dem kubanischen Staatschef Raul Castro die Hand geschüttelt. Angesichts solcher Szenen, besteht die Hoffnung, dass Nelson Mandela sogar noch mit seinem Tod für ein aneinanderrücken der unterschiedlichsten Nationen gesorgt hat. Wenn aus gemeinsamer Anteilnahme auch menschliche Begegnung wird, vielleicht behält der ein oder andere Politiker diese Momente in Erinnerung.

Bundespräsident Joachim Gauck war ebenfalls zu Gast und mischte sich unter die politischen Delegationen aus aller Welt. Laut Rhein-Zeitung sollen fast 100 Nationen vertreten gewesen sein.

Abschied von Mandela: Tanzende Menschen und fotografierende Staatschefs auf bewegender Trauerfeier

Neben politischen Vertretern, gab es auch andere prominente Gäste bei der Trauerfeier. U2-Sänger Bono kam in Begleitung von Charlize Theron. Ebenfalls anwesend war Topmodel Naomi Campbell.

Auch die Familie Nelson Mandelas trauerte gemeinsam mit den Stadion-Besuchern. Die Tagesschau zitiert Mandelas Enkel Zozuko Dlamini Mandela:

"Du schwebst über der Welt wie ein Komet und hinterlässt ein Licht, dem wir folgen sollten."

Heute wird der Leichnam Mandelas in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria aufgebahrt, so viele Menschen wie möglich sollen sich persönlich von ihrer Ikone verabschieden können. Am 15. Dezember wird Nelson Mandela in seiner Heimatstadt Qunu beigesetzt. Auch zur Beerdigung werden zahlreiche bekannte Größen aus der Politik erwartet. Wie der Rolling Stone schreibt, könnte auch ein Auftritt von Ex-Pussycat Dolls- Sängerin Nicole Scherzinger geplant sein.