Lewis Hamilton - Wie er der Formel 1 seinen Stempel aufdrückt
Veröffentlicht am 5. November 2015
Nun ist er am Ziel. Nach dem dritten Weltmeistertitel in der Formel 1 hat Lewis Hamilton mit seinem früh verstorbenen Idol Ayrton Senna gleichgezogen und ist in die Liga der ganz Großen eingetreten. Damit ist er mit seinen 30 Jahren, jetzt schon vor solchen Legenden wie Jackie Steward, Jim Clack oder Nigel Mansell, der erfolgreichste britische Fahrer aller Zeiten und avanciert damit gleichzeitig zum größten Formel1-Star seiner Generation, wie an dieser Infografik ersichtlich wird. Viele sehen ihn als den Ayrton Senna dieser Ära. Denn anders als solch großartige Rennfahrer wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso, spielt Hamilton eine Rolle, die man seit dem frühzeitigen Tode des Brasilianers Senna, im hoch professionellen Motorsport nicht mehr kennt - die des unersättlichen Lebemannes.
Rockstar-Image
Wie auch der portugiesische Fußballer Cristiano Ronaldo setzt der Brite gezielt Facebook und Twitter ein, um der ganzen Welt Bilder von seinem Partyleben und Promi-Freunden zu zeigen. Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten, welche nur Zeit für Rennen, Fitnessstudios, Testfahrten und Sponsorentermine zu haben scheinen, entspannt sich Lewis gerne bei einer Mode-Schau mit seiner guten Freundin Rihanna oder auf einer Party mit Hollywood-Star Jake Gyllenhaal. Dieser, für viele seiner Kollegen, stressige Lebenswandel lenkt ihn nicht nur nicht ab, sondern macht ihn zudem zu einem noch besseren Rennfahrer. Man hat dies zum Glück auch bei Mercedes erkannt und so lässt man dem exzentrischen Formel1-Gott, seine Freiheiten. Nach anfänglicher Skepsis hat man dort erkannt, dass trotz seines Popstar-Images, wenige in der Motorsport-Szene so zielstrebig und konsequent wie Lewis Hamilton arbeiten. Er kommt nämlich anders als zum Beispiel sein großer Konkurrent bei Mercedes, Nico Rosberg, nicht aus einem behüteten Umfeld, sondern aus einem ärmlichen Milieu und konnte den unwahrscheinlichen Weg an die Weltspitze nur dank seines einzigartigen Ehrgeizes meistern. Dieser Eifer des Aufsteigers aus bescheidenen Verhältnissen treibt Hamilton heute noch ständig voran.
Eitelkeit und Selbstverliebtheit als Antrieb
Genau aber diese Eigenschaften, die ihn so erfolgreich werden ließen, gestalten auch, trotz aller Erfolge und einer nach Formel1-Triumphen dürstenden Öffentlichkeit die Beziehung zum britischen Volk so schwierig. Ironischerweise könnte aber auch, die bei den Briten nicht allzu gern gesehene Selbstverliebtheit und Unbekümmertheit des einzigen schwarzen Formel1-Fahrers dafür sorgen, dass Lewis Hamilton, trotz des Erreichten, Appetit auf mehr behält. Er weiß nämlich, in einer weiteren Parallele zum portugiesischen Ball-Virtuosen, dass es ohne sportlichen Erfolg, ganz schnell ruhig um seine Person werden könnte. Was natürlich für jemanden der das Blitzgewitter der Paparazzi dermaßen liebt, ein riesen Drama darstellen würde. Aus diesem Grund ist auch in den nächsten Jahren mit Sicherheit von einem top-motivierten und fokussierten Lewis Hamilton auszugehen, der alles daran setzen wird, nun auch Sebstian Vettel und seine vier Weltmeister-Titel, einzuholen.