Vettel, Hamilton & Co: Das verwirrende Formel 1 Rennen in Malaysia

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 25. März 2013

Schon vorab war klar, dass das Formel 1 Rennen in Malaysia bei dem ein oder anderen Grand Prix Fahrer für einen Hitzeschlag sorgen wird. Dass die Temperaturen solch eine Verpeiltheit verursachen, überraschte dennoch. Sebastian Vettel sorgte mit seiner "Ich ignorier das"-Aktion für die größte Diskussion, aber auch Lewis Hamilton machte am Rande mit einem Faux Pas auf sich aufmerksam. Von den Kuriositäten eines Formel 1 Rennens. Verwirrung pur.

Hitzebedingter Sauerstoffmangel? Was ging nur in den Köpfen der Formel1 Piloten am gestrigen Sonntag vor? Erst einmal rsikiert Ferrari-Fahrer Fernando Alonso den Total-Ausfall, in dem er seinen Wagen gleich mal gegen Vettels Wagen setzte  - das konnte er nicht ändern. Während Vettel problemlos weiter rauscht, hat Alonso das Nachsehen mit einem defektem Frontflügel als Folge. Dennoch fährt der Spanier ungerührt des Schadens weiter, er war schließlich gerade eben erst gestartet. Konsequenz des Risikos: Sein 200. Rennen endete, als sich der Frontflügel im Lauf des Rennens vollends verabschiedete.

Lewis Hamilton war auch nicht ganz auf der Höhe. Seine Aktion kann man weniger eine Fehlentscheidung, als einen peinlichen Faux Pas nennen. Der Brite fährt mittlerweile für Mercedes, doch irgendwie schien er das kurzzeitig vergessen zu haben. Der Gedächtnisaussetzer führte dazu, dass Hamilton für einen Boxenstopp seinen alten Arbeitgeber McLaren besuchen fuhr. Die verdutzten McLaren Mechaniker machten dem britischen Formel1 Piloten schnell auf dieses konfuse Malheur aufmerksam.

Sebastian Vettel sorgte am Ende des Rennens für einen eiskalten Sturm im heißen Malaysia. Zwar verbuchte Vettel seinen ersten Sieg in dieser Saison - doch der Platz auf dem obersten Treppchen hatte einen bitteren Nachgeschmack. Er hatte die Red Bull Team Anweisung gegen Ende des Rennens, er solle hinter Kollege Mark Webber bleiben, ignoriert. Gingen die Sieges-Pferde mit ihm durch, war er total verplant, oder warum ignorierte er den Funkspruch? Die Reifen sollten geschont werden, Mark Webber auf der Pole Position und Vettel auf Platz 2 gegen Ende des Rennens - da entschied das Red Bull Team, die beiden sollen nicht konkurrieren, die Wagen nicht gefährden, sondern sicherheitshalber einfach so durch die Zielgerade fahren. Vettel ließ sich jedoch nicht nehmen, seinen anfänglichen Spitzenplatz zu verteidigen, sah keinen Grund, die Reifen zu schonen, und rauschte entgegen der Anweisung an Webber vorbei. Dafür entschuldigte er sich bei Webber, der stinkssauer war, weil damit er entgegen der Anweisung auf Platz 2 landete. Der Presse gegenüber beteuerte Vettel hunderte Male, er habe nicht an die Sicherheitsfrage gedacht. Er gestand, einen Fehler gemacht zu haben.

Das Ausmaß Webbers Entrüstung wegen des Überholmanövers hatte Vettel sich scheinbar schmaler ausgerechnet -  oder er ignorierte den Funkspruch tatsächlich so kopflos, wie er es in den Interviews erzählte. Experte Nikki Lauda wunderte sich, wie man sich des Funkspruchs und des damit verbundenen Handelns nicht bewusst sein konnte. Fraglich: War es doch eine bewusste Entscheidung, um ein Rennen zu fahren, wie immer? Die Kopflosigkeit nur eine Ausrede, als er sah, wie sauer Webber war? Vettel meinte schließlich nach dem Rennen, ihm sei sein Fehler erst bewusst geworden, als er seinen Helm auszog und die wütendenden Sprüche Webbers entgegen gepfeffert bekam. Wie wäre das Rennen nur ausgegangen, wenn es keine Team-Order gegeben hätte und der "Webber gegen Vettel Fight" ganz natürlich vonstatten gegangen wäre? Wer hätte gewonnen - Webber oder trotzdem Vettel? Fakt ist: Zwei Red Bull Nasen wären so oder so vorne gelandet.

Vettel, Hamilton & Co: Das verwirrende Formel 1 Rennen in Malaysia