Panorama Geburtstag

Ein Vierteljahrhundert

25. Eine ungerade Zahl, die aber meistens besonders groß gefeiert wird - man findet sich irgendwo zwischen “endlich erwachsen“ und “zum Glück noch keine 30“ wieder. Aber wie perfekt muss dein Leben mit einem Vierteljahrhundert eigentlich sein?

Vor 20 Jahren habe ich noch mit Barbie-Puppen gespielt, vor 10 mir einen Ring durch den Bauchnabel schießen lassen und vor 5 die 2. Null gefeiert. Als ich mich mit 21 für einen Journalistischen Werdegang entschied, war klar, dass Job und Karriere an Platz Nr. 1, Beziehung und Familienplanung an Nr. 2 stehen würden. Auch jetzt mit 25 Jahren stehe ich noch hinter meiner Entscheidung. In den letzten vier Jahren ist viel passiert - und das soll auch in Zukunft so weiter gehen. Ich will rumkommen, Menschen, Städte, Länder kennen lernen, spontan sein, Neujahrsvorsätze jedes Jahr aufs neue brechen und das Beste aus allem machen - ohne das Gefühl zu haben, die biologische Uhr austricksen zu müssen. Aber die biologische Uhr tickt. Heute gibt's allein bei Tchibo jede Woche eine neue Welt und auch Geburtstage vergehen immer schneller.

Die Fünfundzwanzig ist brandaktuell

Wenn du jetzt 25 bist, bist du ein 90er Kind, so wie ich. Womöglich hattest du eine coole Kindheit. Aber mit 25 fängt man an zurück- aber auch vor sich zu schauen. Wo stehe ich im Leben? Wieso ist das Leben meiner Freunde so ganz anders als meins? Und, ist das etwas Schlechtes?

Die 25 ist brandaktuell. Adele tauft ihr gleichnamiges und insgesamt drittes und erfolgreichstes Studioalbum »25« (die anderen beiden heißen 19 und 21 und sind - wie 25 - nach dem Alter der Sängerin benannt). In §25 ist das Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet beschrieben. Erst letztes Jahr feierten wir 25 Jahre deutsche Einheit. Mit 25 werden Hochzeitspläne gemacht, Kinder gezeugt, Start-ups gegründet, 90er-Jahre Partys gefeiert.

Der Alters-Struggle mit 25 und die Gesellschaft

In einer Zeit, in der alles digital festgehalten wird, müssen wir uns dieser Angst stellen: öffentlich zu versagen. Deswegen wollen wir den Zustand der Langzeitadoleszenz lieber später verlassen und uns mit der Begründung des jugendlichen Habitus noch etwas rausreden. Gerade in den Jahren vor der 25 treffen wir Entscheidungen, die sich Dominostein-artig auf unsere ganze Zukunft auswirken werden. Vor allem die Deutschen sind ganz groß darin, im scheiß Konjunktiv zu denken. Was: „wenn man an besagtem Tag nicht an besagtem Ort gewesen wäre“ oder „wenn man sich an dem Abend nicht von der Freundin hätte breitschlagen lassen, mit in den Club zu gehen“. Wir vergleichen uns. Auf Instagram folgen wir angeblich schöneren Menschen und beneiden all das, was wir nicht haben. Wir sind unsere härtesten Kritiker. Perfektionismus muss auch ohne Filter funktionieren. Oder?

„Eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die wir hätten erzählen können“, slamt uns Julia Engelmann vor. Und die hat Recht. Zweifel sind die Backstreet Boys von gestern. Einfach machen, ist heute die Devise!

Heute werde ich 26. Zu diesem Ehrentag habe ich mir selber zwei riesige, silberne Helium Luftballons gekauft. Man muss nur wissen, was man will und dem nachgehen. Ich habe eine Handvoll Herzensmenschen, die mir sicherlich immer erhalten bleiben. Mit dem Großteil sitze ich heute am Tisch und esse Geburtstagskuchen. Glück kann man nicht auf einen Lebensabschnitt reduzieren. Jetzt bin ich 26. Damit habe ich genau das richtige Alter. Ich muss nur noch rausfinden wofür.

Eine to do Liste mit 12 Dingen, die du tun musst, bevor du 28 wirst - we like!