Kim Dotcom: Was ist eigentlich dieses neue Mega, von dem alle immer reden?

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 23. Januar 2013

Der Nachfolger von Megaupload ist da - Kim Dotcom stellte kürzlich "Mega" vor, seine neue Version des Online-Speicherdienstes. Was hat der Gründer am Filesharer verändert? Da die Plattform nach einer Polizeiaktion vom Netz genommen worden ist, nachdem Dotcom Internetpiraterie vorgeworfen wurde, kehrt er mit folgender Idee zurück. Damit ihm die US-Justiz und die Medienindustrie nicht vorwerfen können, er nutze gesetzeswidrig Urheberrechte anderer, werden ab sofort alle Daten verschlüsselt, die vom Anwender auf den Online-Speicherdienst geladen werden. Da die Daten, die zur Entschlüsselung nötig sind, beim Anwender bleiben, sind Kim Dotcoms Anwälte der Meinung, der Firmengründer könne nun wirklich nicht mehr haftbar für die Daten gemacht werden, die hochgeladen werden. Selbst wenn die Nutzer raubkopiertes Material, wie Filme, Musik, Games etc. hochladen, so sieht Kim Dotcom dies nicht in seiner Verantwortung - er stelle und stellte schon immer lediglich den Online-Speicher zur Verfügung - so seine Überzeugung.

Die US-Justiz prüft noch, ob der deutsche Kim Schmitz, oder Kim Dotcom, wie er sich nennt, eine Haftstrafe antreten muss. Der neue Cloud-Dienst "Mega" startet jedenfalls mit einem scheinbar gut abgesicherten System, das durch die starke Verschlüsselung der Daten mehr Potenzial als in der letzten Version hat, Copyright-Verstöße zu umgehen. Vor allem die Tatsache, dass Mega kostenfrei ganze 50 Gigabyte Speicherplatz pro Nutzer zur Verfügung stellt, macht den Dienst für viele Anwender als Cloud Nummer 1 schmackhaft. Wenn die hochgeladenen Daten dann noch so scheinbar hochsicher verschlüsselt werden, klingt das in vielen Ohren nach einem guten Angebot.

Wie sich herausgestellt hat, ist die Nachfrage nach Dotcoms Mega, seitdem der Dienst ans Netz ging, so groß, dass die Webseite überlastet ist. Wie n-tv berichtet, beteuerte Kim Dotcom die Kapazitäten des Dienstes schnellst möglich zu verbessern. Das weltweite Interesse an dem Dienst überstieg anscheinend die Erwartungen. Übrigens: Laut dem Bericht werden die IP-Adressen der Webseiten-Besucher gespeichert, wie lange und für welche Nutzungen genau, seie nicht ganz klar, so der Bericht. Die gerichtlichen Untersuchungen in den USA werden wohl oder übel zeigen, für wie legal oder illegal Kim Dotcoms Mega befunden wird - und ob er auf freiem Fuß bleibt oder doch in Gewahrsam genommen wird. Die Anhörung in den Staaten soll derzeit auf August angesetzt sein. Kim startete die neue Webseite am 20. Januar 2013 - dem Jahrestag seiner Festnahme vor einem Jahr.