Musik Musical

Schillernder Tourauftakt der Rocky Horror Show in Köln

Stella Thiele
Veröffentlicht am 30. Oktober 2014

„Back to the Roots“, versprach die Rocky Horror Show im Vorfeld der Europatournee, die gestern Abend in Köln ihren Auftakt feierte. Und zurück zu den Wurzeln wurde den Zuschauern dann auch geboten. In der englischen Originalversion tanzten und sangen Darsteller und Zuschauer gemeinsam den „Time Wrap“ und begleiteten Brad und Janet auf ihrer skurrilen Reise in die Welt von Dr. Frank’n’Furter.

Nicht nur die Zuschauer, auch die Darsteller und Musiker hatten sichtlich Spaß bei ihrem Auftritt. So ging Sky du Mont, der als deutscher Erzähler gewährleistete, dass auch die im englischen weniger bewanderten Zuschauer dem Plot folgen konnten, mit Charme und Humor auf die obligatorischen „Boring“ und „Langweilig“ Zwischenrufe ein. „Kommt ihr etwa aus Düsseldorf?“, fragte er das Publikum und erntete für diesen Kommentar nicht nur weitere Buh-Rufe, sondern auch schallendes Gelächter.

Bewaffnet mit Konfetti, Klopapier, Wasserpistole und Co wurde auch in den Zuschauerrängen kräftigt mitgefeiert. Etliche der Anwesenden kam in schrillen Kostümierungen, was dem Abtauchen in die Welt des Transvestiten Frank’n’Furter einen besonderen Charme gab. Gekrönt wurde der Abend aber eindeutig, von der überragenden gesanglichen und schauspielerischen Leistung von Rob Fowler, der sich in der Rolle des Dr. Frank’n’Furters sichtlich wohl fühlte. Ebenso beeindruckend: Die Performance von Maria Franzén als Magenta, die mit ihrer rauchigen Stimme in die Show einführte und die Show mit einer Zusammenfassung des Plots abschloss.

Gleichzeitig blieb die Neuaufführung erstaunlich dicht an den Originaltexten, sodass eingefleischte Fans nicht nur die unzähligen Rock’n’Roll Titel mitsingen konnten, sondern an einigen Stellen auch über die einstudierten Catchphrases schmunzeln konnten. Auch an obszönen Anspielungen und Gesten würde bei der Inszenierung keinesfalls gespart, was einen Abend mit viel Gelächter und Jubel garantierte.

Am Ende wurde das gesamte Ensemble mit Standing-Ovations gefeiert, was in einer spontanen Zugabe des „Time Wrap“ mündete. Auch die Musiker bekamen ihren Lohn in Form von Jubel und gaben zum Ende noch eine gebührende Zugabe für die begeisterungsfähigen Zuschauer.

Alles in allem bot die Rocky Horror Show gestern in Köln eine riesen Spektakel zum Mitmachen und Spaß haben. Definitiv ein Ausflug, der sich lohnt – nicht nur für eingefleischte Fans des Kultmusicals. In Köln gastiert die „Rocky Horror Show“ noch bis Samstag. Dann zieht sie weiter nach Zürich.