Der ESC 2012 ist bunt

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 25. Mai 2012

Gestern wurde das 2. Halbfinale des ESC 2012 in Baku auf Phoenix gesendet. Diesmal durfte Deutschland seine Stimme abgeben. Wer konnte sich nun für das Finale am Samstag, den 26. Mai, qualifizieren? Wer war dabei? Die Kandidaten schlugen sich nicht schlecht. Serbien schickte einen guten Musiker ins Rennen, auch wenn der Song nicht jedermanns Geschmack sein wird. Aber immerhin beherrscht der Gute 14 Instrumente! Mazedoniens Song wurde mir etwas zu sehr dahin gekreischt, doch die Sängerin schaffte eine relativ große Bandbreite an Tonhöhen. Loreen, die schwedische Sängerin gilt als Favoritin und enttäuschte nicht. Sie begeisterte mit einem exzentrischen Tanz, Gesang und einer fulminanten Bühnenschow samt herab schneiendem Kunstschnee. Der Sound des Songs hätte besser sein können, eine zeitgemäßere Untermalung müsste her, aber der Auftritt selbst stach eindeutig hervor.

Die Niederlande vertrauten auf einer Cher-Verschnitt im Indianerkostüm. Schlecht gesungen hat sie aber wahrlich nicht, der Song war zwar nicht herausragend, aber irgendwie wirklich okay. Witziger Auftritt! Malta zeigte sich mit typischem Mainstream Europa-Pop, Weißrussland mit einer schrägen Band und schrägen Mikros, sowie Pop-Rock. Slowenien schickte die jüngste Sängerin des ESC 2012 nach Baku. Eva Boto schmachtete ihren romantischen Song im süßen Kleidchen hin wie die Unschuld schlechthin, genauso wie Bosnien und Herzegowina und Portugals Filipa Sousa, nur letztere in einer langen, silber-glitzernden Abendrobe. Zwei Disco Damen folgten auf Portugal - die Ukraine und Bulgarien - wobei die Ukraine die bessere Sängerin in petto hatte und eine weitere Fußballhymne in die Riege der ESC Songs einreihte. Was sich Norwegen bei der veralteten Disco Nummer gedacht hat, bleibt ein Mysterium. Litauen war auch einfach zu schwach - stimmlich - und der Song war eher langweilig. Kroatien hatte eine minimalistische Bühnenshow - jene im "Bewerbungsvideo" gefiel mir besser. Immerhin - die Kandidatin Nina Badrics sang nicht auf englisch und das wird denjenigen gefallen, die für die traditionelle Variante des ESC sind. Ein jedes Land singt in seiner Landessprache wäre die alte Version des Song Contests. Mit Georgiens Auftritt konnte ich nichts anfangen - das war einfach etwas zu extrem und ausgefallen. Ganz abgesehen davon, das ich nicht finde, dass Anri eine tolle Stimme hat. Die Türkei schaffte einen Spagat zwischen Moderne und Tradition - Can Bonomo sang einen Song auf englisch. Relativ massentauglich. Der Saal kreischte am Ende der Show auch "Türkiye, Türkiye!" Wenn Estlands Sänger traurig dahin sang, gab der rockigste Kandidat aus der Slowakei das genaue Gegenteil zum Besten. Und nun stehen die Finalteilnehmer des ESC 2012 fest. Zwischendurch traten die Vorjahres-Sieger auf - auch Lena aus Deutschland. Sie baten eine unterhaltende Zwischensequenz, die sehr traditionell gehalten wurde - deswegen kleidete sich Lena auch passend in weißer Bluse  - das Video dazu zeigt mehr.

Im ESC Finale 2012 sind: Litauen, Bosnien-Herzegowina, Estland, Norwegen, Schweden, Türkei, Malta, Mazedonien, Serbien und die Ukraine.

Ausgefallene Shows im 2. ESC Halbfinale - 2 Videos