Der Tod der Kunst - ist das Urheberrecht bald Geschichte?

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 11. Mai 2012

Die Piratenpartei hat eine tolle Idee: sie will das Urheberrecht abschaffen. Dann kann jeder downloaden so viel er will und die Künstler gucken in die Röhre. Im Programm der Partei heißt es:

Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte und die Interessen der meisten Urheber entgegen anders lautender Behauptungen von bestimmten Interessengruppen nicht negativ tangiert.

Dass das Schwachsinn ist, leuchtet jedem Menschen ein, der selbst Urheber ist. Und es leuchtet auch jedem anderen Menschen ein, der nicht den ganzen Tag am PC sitzt und sich auf kinox.to und anderen Seiten Filme und Serien herunterlädt. Dass immer mehr illegale Downloads den Preis des jeweiligen Mediums nach oben treiben, scheint niemanden zu interessieren. Immer nach dem Schema: „Hauptsache, ich kann mir die Festplatte vollknallen!“ Gestern wurde eine Kampagne gestartet, die Unterschriften prominenter und weniger prominenter Urheber sammelt, die die Abschaffung des Urheberrechts kritisieren und das Umgehen des Urheberrechts von Internetnutzern als Diebstahl verstehen. Der Spiegel berichtet:

In dem Aufruf heißt es, das Urheberrecht sei eine „historische Errungenschaft bürgerlicher Freiheit“ und die „materielle Basis für individuelles geistiges Schaffen“. Der Aufruf richtet sich gegen das Argument, dass es einen Interessengegensatz zwischen den eigentlichen Urhebern kreativer Werke und den sogenannten Verwertern gebe, also etwa Verlagen, Plattenfirmen und Verwertungsgesellschaften wie der Gema. mehr...

Weiter heißt es in dem Aufruf: „Die neuen Realitäten der Digitalisierung und des Internets sind kein Grund, den profanen Diebstahl geistigen Eigentums zu rechtfertigen oder gar seine Legalisierung zu fordern.“ direkt zum Aufruf...