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Er wurde durch seine Strichmännchen bekannt

von Portrait von Juliane Vogel Juliane Vogel
Veröffentlicht am 4. Mai 2017

Die Rede ist von A. R. Penck. Er gilt als bedeutendster Gegenwartskünstler Deutschlands und Vater der "Neuen Wilden", eine Bewegung der frühen 1980er Jahre. Penck, dessen bürgerlicher Name Ralf Winkler war, starb nach längerer Krankheit am Dienstag in Zürich. Dies teilte die Galerie Michael Werner der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Paris mit. Er wurde 77 Jahre alt. Der Kölner Galerist hatte den Maler, Grafiker und Bildhauer entdeckt. Er hat ihn Ende der 60er-Jahre erstmals ausgestellt.

Penck wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren. Von 1953 bis 1954 wurde er im Malen und Zeichnen von Jürgen Böttcher unterrichtet. In der gleichen Zeit wurde er Mitglied der Künstlergruppe "Erste Phalanx Nedserd". Diese Gruppe stand für künstlerisches Arbeiten ohne Kompromisse. Mitglieder dieser Künstlergruppe wurde der Zugang zu einem Studium verwehrt. Ab 1956 bemühte sich Penck viermal erfolglos um einen Platz an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Hochschule für Bildende und Angwandte Künste Berlin (Ost). Die Mitglieder von "Erste Phalanx Nedserd" durften auch keine Mitglieder des Verbandes Bildender Künstler der DDR werden. Er war damals noch unter dem Namen Ralf Winkler und schlug sich mit Jobs wie Nachtwächter, Briefträger und Kleindarsteller durch.

Ab 1969 kriegte er mit dem Sicherheitsdienst der DDR zunehmend Probleme. Seine Bilder wurden beschlagnahmt und nach der Verleihung des Will-Grohmann-Preises im Jahr 1975 durch die Akademie der Künste in West-Berlin wurden die Kontrollen der Staatsicherheit verschärft. 1980 wurde Penck ausgebürgert und zog in den Westen nach Kerpen bei Köln. Penck schaffte unter seinem Künstlernamen A. R. Penck den internationalen Durchbruch.  

Bekannt wurde Penck mit seiner Bildsprache aus Strichmännchen mit erigierten Penissen, Kreuzzeichen, Totenköpfen und beißenden Hunden. Mit dieser Zeichenkunst thematisierte er die damalige Trennung Deutschlands und die Suche des Individuums nach einer freien Gesellschaft.

Eine Ausstellung mit Werken von Penck ist seit März dieses Jahres in Südfrankreich zu sehen. Aus gesundheitlichen Gründen fand die Vernissage schon ohne Penck statt, der zuletzt in Irland lebte. Die Ausstellung soll noch bis zuum 18. Juni im Museum "Fondation Maeght" in der Nähe von Nizza zu sehen sein.