Berlin ließ das Guggenheim Lab doch gewähren

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 18. Juni 2012

Trotz der Proteste im Vorfeld öffnete das BMW Guggenheim Lab am 15. Juni 2012 seine Tore und schließt diese erst wieder am 29. Juli. Das Projekt ist im Viertel Prenzlauer Berg in Berlin angesiedelt, in der Nähe vom Teutoburger Platz. Besucher können sich in dem Bau mit der Frage beschäftigen, wie sie den Komfort in ihrer Stadt steigern können. Den Veranstaltungskalender gibt es [Hier]. Recycling, Gesundheit und regenerative Energien sind einige der Themen, die das Forschungslabor zur Diskussion und Erkundung anbietet.

Die Aktion findet in mehreren Metropolen auf der Welt statt, die Berliner waren sich allerdings nicht ganz einig, was den Standort des Projektes angeht. Problempunkte sind u.a. Widerwillen gegen ungewollte Veränderungen in der Stadt und die Zusammenarbeit des Labs mit BWM. Die Bewohner möchten autonomer entscheiden, was mit ihrer Stadt passiert und das Schicksal ihrer Nachbarschaft nicht in die Hände eines Großkonzernes legen. So die Befürchtungen im Vorfeld - welche Vorschläge und Ergebnisse wird das Architekturprojekt nun zu Tage führen? Sind alle Befürchtungen umsonst? Es kommt wohl auf die Perspektive an. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit begrüßt das Projekt und war bei der Eröffnung anwesend.

Er sagt der beachtlichen Zahl an Medienmitarbeitern, die ihn umlagern, dass Berlin weltoffen und innovativ sei. "Deshalb passt das Guggenheim Lab und die mit ihm verbundene Diskussion über die Zukunft der Städte besonders gut in unsere Stadt.", sagt Wowereit, so berichtet der Spiegel. mehr...

Das Projekt sollte definitiv eine lebendige und von allen Seiten offene Diskussion möglich machen. Wichtigen Zukunftsthemen sollten die Anwohner nicht aus dem Weg gehen. Das Forschungslabor ist ein Podest für diese Fragen - wenn auch nur eins von vielen. Genau hier setzen die Demonstranten an - sie meinen sie diskutieren auch ohne das gesponsorte Forschungslabor schon seit Jahren fruchtbar über die Zukunft Berlins. Einen Gedanken könnte man dabei im Kopf behalten: Das Bild der Stadt kann gemeinsam am zuriedenstellendsten für alle gestaltet werden. Wer dazu alles ins Boot geholt werden sollte, und wer nicht, ist die andere Frage.