"Where´s the beer and when do we get paid? Kinostart der Jimmy Carl Black-Doku

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 29. August 2013

Mit Frank Zappa spielte er in der Band „Mothers of Intervention“ und feierte musikalisch Weiterfolge: Drummer Jimmy Carl Black. Der Mann mit dem indianischen Aussehen erkrankte in den letzten Jahren seines Lebens an Krebs und wohnte in einem bayrischen Dorf. In der Dokumentation „Where´s the beer and when do we get paid“ erzählen die Regisseurinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier die Geschichte eines Mannes, der von einem kleinen Bahnhof im Süden Deutschlands startete um auf Welttournee in den USA zu gehen.

Durch Zufall stieß das Regie-Duo auf den Drummer der legendären Band von Frank Zappa. 1938 in El Paso geboren, entschied sich Jimmy Carl Black auf einem Elvis Konzert ebenfalls Musiker werden zu wollen, schmiss seine Highschool-Trompete hin und kaufte sich ein Schlagzeug. Einige Jahre später traf er mit seiner Band auf Frank Zappa. Der Gitarrist machte die Rock-Band "Mothers of Invention" mit seiner Musik und dem Image einer Gruppe von langhaarigen Freaks berühmt. Es folgten ausverkaufte Tourneen, Erfolge und tausende Platten, die unterzeichnet werden wollten.

„When I saw the effect he had on those women, I said: Man, that’s what I want to do!”

Von dieser Zeit blieb Jimmy Carl Black, der inzwischen als einer der besten Drummer der Welt galt, eigentlich nur noch die Platten. Black verließ nach der Auflösung der Band durch Zappa aus finanziellen Problemen seine Frau und die fünf Kinder. Danach arbeitete er als Maler und versuchte immer wieder mit neuen Bands an die alten Erfolge anzuknüpfen. Das wurde aber nicht wirklich etwas.

Schließlich lernt er die 20 Jahre jüngere Moni kennen, einen glühenden Frank Zappa-Fan und folgt ihr in die deutsche Heimat. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Black also in einem kleinen bayrischen Dorf namens Höpfling, ohne Rente und immer noch mit der Hoffnung auf neuen Ruhm. Schließlich erkrankt er an Krebs.

Diesen Lebensabschnitt von Jimmy Carl Black begleiten die Filmemacherinnen Köhler und Baier, sie zeigen in der tragisch-komischen Musikdokumentation, wie Black mit seiner Krankheit lebt, mit seiner inzwischen doch recht erfolgreichen Franz Zappa Cover-Band noch einmal auf Tournee geht und einen Mann, der bis zum Schluss vom großen Ruhm und Reichtum träumte. Und das obwohl er irgendwann gar keine Lust mehr aufs Schlagzeugspielen hatte.

„To tell you the truth, I don’t like to play the drums that much anymore. It’s too hard a work, man. But I need the money.”

Der Film über einen amerikanischen Rockstar, der in seinem Dorf gerne mit „Servus Mr. Black“ begrüßt wurde, berührt den Zuschauer und bringt ihn gleichzeitig zum lachen. Sechs Jahre lang dauerten die Dreharbeiten, nun kommt heute „Where´s the beer and when do we get paid?“ in die Kinos. Jimmy Carl Black wünschte, dass der Film ihm den alten Glanz und Reichtum vergangener Jahre zurück bringe. Die Ausstrahlung durfte er nicht mehr miterleben: Er verstarb im November 2008 mit 70 Jahren.

"Where´s the beer and when do we get paid? Kinostart der Jimmy Carl Black-Doku