Sehenswert: Dieter Hallervorden als rüstiger Ren(n)tner in "Sein letztes Rennen"

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 10. Oktober 2013

Dieter Hallervorden gibt sich in seinem neuen Film als laufwütiger Rentner! Als rüstiger Opa Paul Averhoff  lehrt er uns, dass man auch im letzten Lebensabschnitt keine Angst vor großen Zielen haben sollte, selbst wenn sie absolut wahnwitzig sind. Auf der Kinoleinwand ist „Sein letztes Rennen“ ein witziger und abenteuerlicher Film, der zugleich berührt und Mut macht. Wenn sich demnächst eine Schar an Altenheimbewohnern für Marathon-Läufe registriert, dürfen sich dies die Filmemacher auf die Kappe schreiben.

Sie leidet unter Schwächeanfällen und er wird auch nicht jünger. Trotzdem ist das Ehepaar Paul (Dieter Hallervorden) und Margot (Tatja Seibt) noch ziemlich fit im Kopf. Doch der Umzug ins Altersheim ist unvermeidlich. Und während sich alle übrigen Heim-Bewohner dem tristen Alltagstrott aus Essen, Medikamenteneinnahme und Basteln ergeben, spürt Paul wie im die Lust am Laufen überkommt.

Dies geschieht aber nicht zum ersten Mal: Vor Jahrzehnten stellte er einen Weltrekord im Marathon laufen bei den olympischen Spielen auf. Und weil man im Altersheim viel unnütze Zeit hat und die Stewardess-Tochter (Heike Makatsch) nur selten zu Besuch kommt, beschließt Paul noch ein letztes Rennen zu bestreiten. Er will den Berlin Marathon  nicht nur laufen- nein er will ihn sogar gewinnen. Und während er und Margot zu einer eingeschworenen Trainingseinheit werden, blickt sein Umfeld besorgt auf sein Vorhaben. Pauls Training wird zum Hindernislauf gegen die Vorurteile und Vorsicht der Anderen und gegen seine eigenen körperlichen Grenzen. Doch er will laufen.

Sehenswert: Dieter Hallervorden als rüstiger Ren(n)tner in "Sein letztes Rennen"

Mit einer Menge schrägen Humor und viel Herz spielt der 78-jährige Hallervorden  den sturen und lebensfrohen Paul, ohne diesen albern oder oberflächlich wirken zu lassen. Regisseur Killian Riedhof zaubert mit einer tollen Besetzungen und starker Geschichte einen liebenswürdigen Film, der durchaus nachdenklich macht. Denn so manch Zuschauer wird sich fragen, ob er oder sie selbst den Mut von Paul haben werden, wenn sie einmal alt sind. „Sein letztes Rennen“ läuft ab heute in den Kinos!