Demnächst in US-Kinos: „Unsere Mütter, unsere Väter“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 9. April 2013

Vor zwei Wochen sendete das ZDF den dritten Teil der Kriegs-Trilogie „Unsere Mütter, unsere Väter“. Das Teamworx-Lehrstück blieb stellenweise zu sehr an der Oberfläche, erhielt aber überwiegend gute Kritiken und wurde vom Publikum sehr gut angenommen. Das entging auch dem amerikanischen Filmverleiher „Music Box“ nicht. Dort kaufte man die Rechte an „Unsere Mütter, unsere Väter“ (und die von „Der Turm“ gleich mit) und bringt den Film demnächst in Kinos in New York und Los Angeles.

„Dieser Verkauf ist ein wichtiges Qualitätssiegel für diese Produktion“, sagt Dirk Schürhoff, vom deutschen Filmverleiher Beta Film. Jetzt den deutschen Fernsehproduktionen per se auf die Schulter zu klopfen und eine neue Ära anbrechen zu sehen, wäre jedoch übertrieben. Denn in den Kinos von New York, wird „Unsere Mütter, unsere Väter“ sicherlich nicht im größten Saal gezeigt - es handelt sich schließlich immer noch um einen 270-Minuten-Schinken, der fürs Fernsehen in einem Land jenseits Pazifik gedreht wurde. Das ist nichts, wofür sich der Ami in der Schlange prügelt. Außerdem ist der Kinostart eigentlich auch nur eine strategische PR-Aktion. Spiegel Online schreibt:

[Mit dem Kinostart] solle Aufmerksamkeit für die spätere Verwertung auf DVD, im Internet und im Fernsehen geschaffen werden.

Immerhin: Ed Arentz, Manager von „Music Box“ verlangt vom Kurzweil-verwöhnten Amerikaner nicht, dass er sich viereinhalb Stunden in ein unbequemes Independent-Kino hockt: Er sagte in einem Interview mit Variety, dass eine Veröffentlichung in Zwei-Stunden-Blöcken angedacht ist. Der amerikanische Independent-Verleiher hat schon öfter deutsche Produktionen ins Kino gebracht. Derzeit läuft beispielsweise die deutsche Koproduktion „Lore“ in amerikanischen Kinos. Auch in diesem Film geht es um die Nazi-Zeit.