Zwei Tote beim französischen „Dschungelcamp“

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 3. April 2013

Bei den Aufzeichnungen für die 16. Staffel der französischen Version des „Dschungelcamp“ sind binnen weniger Tage zwei Menschen gestorben. Schon am ersten Drehtag war der 25-jährige Teilnehmer Gérald Babin nach einem Krampfanfall gestorben. Der 38-jährige Camparzt Thierry Costa hatte Babin noch wiederzubeleben versucht, im Krankenhaus starb er dann aber. Costa musste daraufhin eine Schmutzkampagne über sich ergehen lassen. Diesem Druck war der Arzt aber offenbar nicht gewachsen. Er nahm sich am Ostermontag das Leben.

„Koh Lanta“, so der Name der Show, sollte auf einer Insel im Süden Kambodschas gedreht werden. Babin war problemlos durch die medizinischen Untersuchungen im Vorfeld gekommen. Während des ersten Drehtages klagte er beim Spiel „Tauziehen“ dann plötzlich über brennende Schmerzen in den Armen. Er glaubte jedoch nur an einen Hitzschlag und ging lässig mit der Situation um. Nach Babins Tod wurden alle Teilnehmer und Mitglieder der in Frankreich sehr erfolgreichen Show zurück nach Paris geflogen. Babin war vergangenen Freitag obduziert worden. Die Ergebnisse werden jedoch noch unter Verschluss gehalten.

Camparzt Thierry Costa schrieb in seinem Abschiedsbrief, dass er sich nichts vorzuwerfen habe, aber mit dem ruinierten Image nicht weiterleben wolle. In der französischen Presse war beklagt worden, dass Produktionsteam und auch Costa Babin zu spät geholfen hätten. Sogar über die Anweisung, ihm vorerst nicht zu helfen, sei spekuliert worden. Babin war mit einem für Notfälle bereitstehenden Helikopter in ein Krankenhaus gebracht worden. Ob es eine weitere Staffel der Reality-Show geben wird, ist noch unklar. Der ausstrahlende französische Privatsender TF1 will erst das Ende der Untersuchungen abwarten.