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Die Oscars 2015 - Highlights und Pannen

von Portrait von
Veröffentlicht am 23. Februar 2015

Gestern, am 22. Februar fand im Dolby Theatre in Los Angeles die 87. Oscar Verleihung statt. Ganz Hollywood und alles was Rang und Namen hat warf sich wieder mal in Schale, um auf dem Roten Teppich zu glänzen. Moderator Neil Patrick Harris (41 Jahre) führte die Stars und ihr Publikum gekonnt humorvoll, wenn auch etwas angespannt durch den Abend. Erfahrt hier alles über die Höhepunkte und Pannen des größten Hollywood Spektakels des Jahres!

Als klare Gewinner mit jeweils neun Nominierungen und vier Auszeichnungen gingen die favorisierten Filme Birdman und Grand Budapest Hotel aus dem Abend hervor. Birdman von Regisseur Alejandro G. Inárritu gewann als bester Film und wurde außerdem für die beste Regie, das beste original Drehbuch und die beste Kamera ausgezeichnet. Wes Anderson's Grand Budapest Hotel gewann in den Kategorien bestes Szenenbild, bestes Kostümdesign, bestes Make-up und Frisuren und beste Filmmusik. Weiterer Favorit war der Spielfilm The Imitation Game, der sich jedoch trotz acht Nominierungen nur in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch durchsetzen konnte. Clint Eastwood's American Sniper erhielt neben sechs Nominierungen die Auszeichnung für den besten Tonschnitt und in Richard Linklater's Langzeitprojekt Boyhood freute sich Patricia Arquette über die Trophäe als beste Nebendarstellerin. Den beliebten Academy Award für den besten Hauptdarsteller erhielt Eddie Redmayne für seine Performance in Die Entdeckung der Unendlichkeit. Er konnte sich gegen Steve Carell, Benedict Cumberbatch, Bradley Cooper und Michael Keaton durchsetzen. In dem Drama spielt Redmayne den genialen Astrophysiker Stephen Hawking, der unter der Nervenkrankheit ALS leidet. Redmayne konnte sein Glück kaum fassen und versprach dem Publikum gerührt sich hingebungsvoll um seinen frisch erworbenen Oscar zu kümmern.

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Als beste Hauptdarstellerin wurde Juliane Moore für ihre außerordentliche Leistung in Still Alice – Mein Leben ohne Gestern geehrt. Moore war bereits vier mal nominiert und freut sich nun umso mehr endlich den Oscar für ihre Rolle als alzheimer-kranke Linguistik Professorin in den Hände zu halten.

Das vermutlich unterhaltsamste Highlight des Abends war Moderator Harris' (fast) Nacktauftritt. Im Rahmen einer Anspielung auf den Gewinnerfilm Birdman stand Harris zeitweise nur mit weißer Unterhose und Socken bekleidet auf der Bühne. Mit dieser Parodie bewies Harris Mut und kam nicht zuletzt deswegen gut beim Publikum an.

Patricia Arquette (beste Nebendarstellerin) begeisterte mit ihrer emotionalen Dankesrede, in der sie sich für Gleichberechtigung von Frauen und besonders für gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit einsetzte. Sie erntete tosenden Applaus und Meryl Streep und Jennifer Lopez zeigten lautstark ihre Unterstützung und Solidarität mit erhobenen Armen. Auch John Legend und Common wurden für ihre bewegende Rede als Helden des Abends gefeiert; Nachdem sie mit „Glory“ den Oscar für den besten Filmsong in Selma gewonnen hatten, forderten sie in ihrer Rede ein Ende der Diskrimierung von Farbigen und machten auf erschütternde Missstände aufmerksam. Der Saal war gerührt und bewegt und zeigte es mit Standig Ovations. Ein weiteres Highlight war der Auftritt von Lady Gaga, die live den Song The Sound of Music performte und mit einer tollen Stimme und ihrer emotionalen Performance überzeugte. Das Dekolleté des Abends führte Jennifer Lopez vor. In ihrer ausladenden Glitzerrobe in Nude ließ sie tief blicken und war somit Highlight für die Fotografen, aber J.Lo lässt sich ja schließlich von keinem Blitzlichtgewitter mehr aus der Ruhe bringen.

Für die wohl größte Panne des Abends, zumindest für die deutschen Fernsehzuschauer, sorgte Pro7 als bei der Verleihung des besten Nebendarstellers plötzlich sieben lange Minuten Bild und Ton ausfielen. Kritisiert wurden die Academy Awards außerdem für die Nominierung von fast auschließlich Weißen Künstlern und Künstlerinnen. Diese Tatsache spitzte Neil Pattrick Harris bereits in seinem Begrüßungssatz zu: "Tonight we honor Hollywood's best und whitest - sorry, brightest!"

Nichtsdestotrotz war die diesjährige Oscarverleihung ein außergewöhnliches Ereignis und sorgte mit Sicherheit wie jedes Jahr für hohe Einschaltquoten!