Bei Jauch: Kapitalist Ackermann gegen Revoluzzer Cohn-Bendit

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 1. Oktober 2012

Talk bei Günther Jauch: Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, war zum Plausch geladen - genauso wie Daniel Cohn-Bendit, ein vehemmter Gegner des Finanzkapitalismus, Straßenkämpfer und ehrgeiziger Uni-Absolvent der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Hier prallten zwei Welten aufeinander, doch wie SPIEGEL berichtet blieb es dafür recht ruhig im Studio. Die Herrschaften sollen Jauchs Fragen brav und mit Contenance beantwortet haben - der Sendungstitel "Banker gegen Revoluzzer" hatte anderes erwarten lassen. Das Endresultat: Keine hitzigen Diskussionen, beleidigenden Beschuldigungen oder großen Anfeindungen.

Irgendwie konnten Ackermann und Cohn-Bendit sich in einigen Fragen, wie Europa-Politik und Regeln in der Wirtschaftswelt, gegenseitig verstehen. Die Argumente des jeweils anderen wurden nicht vernichtet, sondern eher mit einem "Ich verstehe Sie" versehen. Da bewegten sich Gegensätze aufeinander zu - Einigung statt Spaltung war die Devise. Hat Cohn-Bendit seine kritischsten Seiten für diesen Abend weitesgehend abgelegt und Ackermann seine Argumente gedämpft? An diesem Abend kam es jedenfalls nur zu einem sehr gediegenen Schlagabtausch, der schon sehr schnell wieder in Gemeinsamkeiten mündete. Friede, Freude, Eierkuchen, statt harten Duellen. Das hatten wir nicht erwartet!