Trubel um Jauchs Honorar-Aussage: Was verdient ein ARD-Moderator?

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 27. Februar 2013

Eine NDR-Dokumentation weist Günther Jauch zurecht: Er habe in einer Sendung Unwahrheiten über sein Gehalt verbreitet. Der Wirbel um Jauchs Gehalt wurde zu der Zeit entfacht, als SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf Grund seiner Honorare in die Kritik geriet. Im Gespräch mit Jauch hatte dieser den Moderatoren gefragt, ob er wiederum bereit sei, sein Honorar transparent zu machen. Wie Focus berichtet, habe Günther Jauch entgegnet, das Problem bestünde darin, dass der Vertrag bereits öffentlich sei. Dieses Statement bezichtigt die NDR-Doku nun als Lüge.

Jauch hatte demnach nicht weiter auf das Thema eingehen wollen und stattdessen auf den ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor verwiesen. Jener soll dazu laut Bericht gesagt haben:

"Die Verträge werden von beiden Seiten unter Geheimhaltungsgesichtspunkten abgeschlossen. [...]. Aber es ist ja auch so, dass eine Zahl öffentlich geworden ist und die hat keiner dementiert und, ja, das lasse ich so stehen."

Es gibt also weder eine Bestätigung, noch ein Dementi zu den Medienberichten, der Jauch-Abend in der ARD koste "insgesamt 10,5 Millionen Euro" und das Gehalt des Talkers sei ein Teil von den Gesamtkosten. Moderatoren in der ARD, die sowohl als Moderator, wie auch als Produzent fungieren, sollen dem Bericht nach einen doppelten Satz erhalten - so ein wöchentlicher Talk rentiert sich für die Spitzenmoderatoren in der ARD, die die Flagschiffe der deutschen Talkshows bilden, also durchaus. Lutz Marmor fügte noch hinzu, es könne ruhig darüber nachgedacht werden, ob bestimmte Gehälter in Zukunft öffentlich einsehbar sein sollten, oder nicht.

Fakt ist, die Doku, die Jauchs Honorar-Aussage nochmals beleuchtete, stammt von einem öffentlich-rechtlichen Sender - der NDR ist soagr für Jauch zuständig. Die Bemühung um Transparenz kommt also aus eigenen Reihen; man scheint dieserorts Spekulationen verhindern zu wollen.