Gerhard Polt wird 70

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 8. Mai 2012

Karl Valentin ist tot. Loriot ist tot. Aber dem Polt, dem geht's gut. Polts Karriere begann in den 70ern mit einer Hörspielproduktion. In „Als wenn man ein Dachs wär in seinem Bau“ sprach er über 30 verschiedene Figuren. In den folgenden Jahren, bis heute, spielte der Schauspieler und Kabarettist meist den unreflektierenden Durchschnittsbürger.

Gerhard Polt wird 70

Bei der Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises 1980 setzte er der Zensur ein Denkmal - nachdem der ZDF eines seiner Manuskripte um kritische Äußerungen zum CDU-Politiker und ehemaligen NSDAP-Mitglied Friedrich Zimmermann gekürzt hatte, nutzte er seine 10 Minuten Redezeit dafür zu schweigen und nur hin und wieder zu erwähnen, wieviel „Redezeit“ er noch habe. Dem breiten Publikum heute eher unbekannt, feierte Polt am 7. Mai seinen 70. Geburtstag. Der „Focus“ widmete ihm einen Jubiläumsartikel:

Polt schafft seit Jahrzehnten Figuren und bringt deren Abgründe auf die Bühne. Er muss sie nicht erfinden, er findet sie durch seine präzise Beobachtung des Alltäglichen. Derb oft in der Wortwahl und gespickt mit bayerischen Kraftausdrücken, kehrt er ihr Innerstes hintersinnig nach außen.