Buchkritik: „Die Monroe in mir“

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 19. August 2014

Mit dem Rauchen aufzuhören ist aber auch so eine Sache. Warum sich also nicht von der besten Freundin hypnotisieren lassen, um diese schlechte Angewohnheit los zu werden? Immerhin hat sie einen Workshop auf La Gomera absolviert. Blöd nur, wenn sich am Rauchverhalten gar nichts ändert und man sich stattdessen für eine der bekanntesten Frauen der Welt hält.

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Claus Vaske veröffentlichte mit „Die Monroe in mir“ im April seinen zweiten Roman. Der Autor, lebt und arbeitet in Bonn als freier Autor und Texter. Bereits in seinem 2011 erschienen Roman „Nicht totzukriegen, versetze er sich in die Gefühlswelt der Frauen hinein und brachte die Leser mit den Mordideen der Hauptprotagonistin Nicole zum lachen.

Doch kommen wir zu Maike zurück, die sich plötzlich für Marilyn Monroe hält. Franzi, die beste Freundin ist dermaßen fasziniert von dem Geschehen und überzeugt, das Maike die Reinkarnation der Monroe ist, dass sie sich als Hypnotiseurin selbstständig machen will.  Nachdem Maike ganze vier Tage unter Hypnose stand und langsam wieder zu sich kommt, muss sie feststellen, dass ihr Bankkonto leer ist, der Kleiderschrank dafür mit teuren Stücken vollgestopft ist und der Kühlschrank ausschließlich Champagnerflaschen bereithält. Die sonst so ruhige Bankangestellte findet sich immer öfter im Rampenlicht wieder, was bei ihrem Männerproblem leider auch nicht besonders hilfreich ist.

Mit Charme und vielen Fettnäpfchen im Repertoire erweckt Claus Vaske die Monroe zum Leben. Die Dialoge sind mit bekannten Filmzitaten und Verhaltensmustern der verstorbenen Hollywood Legende gespickt. Zwischendurch kann der Gedanke aufkommen, das war doch nur eine Rolle, die sie in dem Film damals spielte und hat nicht unbedingt etwas mit der Person Monroe an sich zu tun, was bestimmte Dialoge betrifft. Auch ein Thema, das heute noch für Gesprächsstoff sorgt wurde aufgegriffen: John F. Kennedy und Monroe. Ob damals wirklich etwas zwischen den beiden war oder nicht, wird man wohl nie mit Sicherheit sagen können.

Nach den ersten Seiten war ich etwas skeptisch, verlor mich dann aber doch in der Handlung. In der Ich-Perspektive erzählt, nimmt die Hauptprotagonistin einen mit in ihre Welt der Zweifel, ihrer Wünsche und Gedanken. Als bekennender Monroe Fan war es leicht bestimmte Szenen sofort zu verstehen, doch auch für nicht Kenner der Schauspielerin ist das Buch in jedem Fall eine Empfehlung wert. Es erzählt die Geschichte einer Frau die lernt, dass sie mehr kann und mehr verdient, als alles, womit sie sich bisher zufrieden gegeben hat.