Ein schwarzer Tag für die Türkei - Hunderte Verletzte und Tote beim Grubenunglück in Soma

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 14. Mai 2014

Die Facebook Profilbilder vieler Türken sind seit gestern schwarz. Eine schwarze Schleife auf schwarzen Hintergrund im Gedenken an die Verunglückten und Hinterbliebenen des Grubenunglücks in Soma im Westen der Türkei. 70, 100, 150, 200 - Die Zahl der Toten wird stündlich nach oben korrigiert.

Gestern kam es im Bergwerk Komur Isletmeleri Soma in der Provinz Manisa zum Einsturz des Bergwerkes als Folge einer verheerenden Explosion. Grund dafür war ein Brand, für den ein defekter Stromverteiler ursächlich gewesen sein soll, so die Tagesschau. Zum Zeitpunkt der Explosion sollen sich 780 Menschen im Bergwerk befunden haben sollen, von denen mehr als die Hälfte noch feststeckt. Und die Zeit läuft gegen sie.

[PHOTO,5]

Nicht nur die Bergleute und Hinterbliebenden sind voller Wut und Trauer gegen die Betreiber des Bergwerkes und die Regierung. Die gibt an, dass bei den letzten Sicherheitskontrollen Mitte März diesen Jahres keinerlei Mängel festgestellt wurden. Doch darüber, dass es sich bei diesen Kontrollen um eine Farce handelt, sind sich die meisten sicher.

Die Agentur AFP zitierte einen Bergmann mit den Worten: "Es gibt in diesem Bergwerk keine Sicherheit. Die Gewerkschaften sind Marionetten, und die Geschäftsführung kümmert sich nur ums Geld." (Tagesschau)

Letztlich ist Soma nicht ein Einzelfall. Immer wieder kommt es in der Türkei zu Grubenunglücken wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen oder veralteter Maschinen und Gerätschaften.

Daher macht sich auch auf Facebook Groll gegen die Regierung breit. Viele haben ihr Profilbild geändert:

[PHOTO,13]

"Seit Jahren warnen die Menschen Euch davor, ein Augen auf die Gruben und Bergwerke zu haben, eine Lösung zu finden, sich darum zu kümmern....Der doppelte Profit, den ihr gemacht habt, wird uns nicht die Menschen zurückbringen, die wir verloren haben" heißt es da. Es bleibt nur zu hoffen, dass noch möglichst viele der verschütteten Bergleute gerettet werden können.

Auch wir trauern mit den Familien der Verunglückten und sind in Gedanken bei Ihnen.