Doug Belgrad über zukünftige Columbia-Filme

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 20. Juli 2012

Doug Belgrad, Filmproduzent und Chef der Sony-Tochter Columbia Pictures wurde vom „Hollywood Reporter“ interviewt und hat dabei einige mehr oder weniger interessante Pläne für zukünftige Filmprojekte dargelegt. Als da wären ein Remake von „Jumanji“, einen vierten Men In Black-Film und ein paar andere:

The Hollywood Reporter: „21 Jump Street“ hat sich für Columbia mehr als gelohnt. Wird es eine Fortsetzung geben? - Belgrad: Ja, die Dreharbeiten sollen im Herbst nächsten Jahres beginnen. Wir sind mit dem Einspielergebnis von „Men In Black 3“ sehr zufrieden [...]. Wir werden einen weiteren Film machen, wissen aber noch nicht genau, wie.  Wir werden versuchen, „Jumanji“ ein bisschen moderner zu machen. The Hollywood Reporter: Wie sieht es bei dem Biopic über Steve Jobs aus? [...] - Belgrad: [...] Adam Sorkin ist grade sehr beschäftigt mit „The Newsroom“, aber wir glauben, er ist der richtige für den Job und warten auf ihn. Das wird kein gewöhnliches Biopic werden, das mit der Geburt enfängt und mit dem Tod endet. Aaron sucht grade nach einer Idee, die eher so ist wie „Social Network“. mehr...

Die Glückssträhne, die Columbia mit „The Amazing Spiderman“, „Man In Black 3“ und „21 Jump Street“ eingeleitet hat, wird offenbar fortgeführt. Schön für Columbia. Für uns als Kinogänger bleibt dennoch ein bitterer Nachgeschmack. Hier stellt sich wieder die Frage, ob Hollywood denn keine neuen Ideen mehr hat - die ganzen Erfolge sind nur Remakes, Reboots und Fortsetzungen - und Comicverfilmungen. Wo bleibt der Entdeckergeist und die Risiokobereitschaft, die Columbia einst auszeichnete, als das Studio Außenseiter-Filme wie „Taxi Driver“, „Easy Rider“ oder „Shampoo“ finanzierte? Das bittere Fazit ist: seit Hollywood von ein paar großen Medienkonsortien (wie in diesem Fall Sony Pictures) beherrscht wird, wurde die Film-Industrie kastriert. Die einzigen, die noch den Mut haben, etwas wirklich Innovatives zu schaffen, sind die kleinen Independent-Labels. Und warum? Weil Filmemachen für die kein Geschäft ist. Denen geht es um die Kunst. Sollte es so nicht sein?