Der erste Streich von Hunter S. Thompson

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 22. Mai 2012

„Fear And Loathing In Las Vegas“ war ein Überraschungserfolg. In dem Roman verarbeitete Hunter S. Thompson seine Suche nach dem amerikanischen Traum: Er fährt nach Las Vegas, sucht sein Heil in ausschweifenden Drogenexzessen und muss feststellen, dass vom Lebensgefühl der 60er schon drei Jahre später nichts mehr da ist. Er scheitert, so wie die Hippie-Bewegung gescheitert ist. Die Verfilmung mit Johnny Depp von 1998 gewann nur einen einzigen Preis - den goldenen Widder; den höchsten Filmpreis, den Russland vergibt.

Jahre bevor Thompson in den Trümmern eines Lebensgefühls stand, veröffentlichte er einen anderen Roman - The Rum Diary. Nachdem er von diversen Zeitschriften in den USA gefeuert worden war, ging Thompson 1960 nach Puerto Rico um für den El Sportivo zu schreiben. Allerdings wurde die Zeitschrift kurz nach seinem Umzug eingestellt. Thompson blieb trotzdem - und arbeitete von dort aus für Zeitschriften in den USA. Schon 1961 kehrte er in die Staaten zurück, war also nicht einmal zwei Jahre in Puerto Rico gewesen; trotzdem Zeit genug, einen Roman zu schreiben, in der er sich mit seinem Leben dort auseinandersetzt. „The Rum Diary“ fand jedoch keinen Verleger. Erst 1998 wurde es, nachdem es lange als verschollen gegolten hatte, veröffentlicht. Auch die Verfilmung des Stoffes lief schleppend: Schon letzten Oktober in den USA erschienen und für März angekündigt, erscheint der Film in Deutschland erst am 2. August 2012 - später als in allen anderen Ländern. Wieder übernahm Johnny Depp die Hauptrolle. Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack auf „The Rum Diary“:

Im Stil von Fear And Loathing In Las Vegas: Johnny Depp in The Rum Diary