Es war doch nicht das Sushi - warum der NDR Jennys Auftritt nicht verhinderte

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 20. September 2012

Einen traurigen Anblick bot Jenny Elvers-Elbertzhagen am Montag in der NDR-Live-Sendung „DAS!“. Die 35-jährige Schauspielerin kicherte immer wieder, lallte und wirkte völlig verwirrt (wir berichteten). Ihr Ehemann und Manager Götz Elbertzhagen sagte der „Bild“ gestern, dass Jenny definitiv ein Alkoholproblem habe und man sie in eine Entzugsklinik bringen würde. Jenny Elvers-Elbertzhagen gab selbst zu, dass die Gerüchte um ihre Alkoholsucht stimmen:

Es stimmt alles. Ich bin meinem Mann für seine Hilfe sehr dankbar.

Nach der Sendung bat die Familie Elvers darum, die Mitschnitte der Show bei YouTube zu entfernen. In der Tat reagierte die Videoplattform und sperrte die Videos. Aber natürlich laden private Nutzer immer wieder neue Ausschnitte hoch. Der NDR verzichtete darauf, die Sendung, wie sonst üblich, in die Mediathek aufzunehmen. Auch der NDR selbst musste sich harte Kritik gefallen lassen. Warum man den Auftritt nicht verhindert oder abgebrochen habe, fragen sich die Zuschauer. „Focus“ schreibt:

Der NDR äußerte sich nicht zu den Vorwürfen, stellt aber in einem Statement fest: „Frau Elvers-Elbertzhagen kam erst kurz vor Beginn der Sendung ins „DAS!“-Studio. In der knappen Zeitspanne war nicht abzusehen, dass es ihr nicht gut ging und das Live-Gespräch schwierig werden könnte. Bettina Tietjen hat die Situation sehr gut aufgefangen.“ mehr...

Der NDR hat außerdem, als klar wurde, dass Elvers-Elbertzhagen nicht ganz beieinander ist, schnell zwei ungeplante Beiträge in die Sendung eingebaut, um den Gesprächsanteil zu verkürzen. Das Risiko einer Live-Sendung aber bleibt eben nur schwer zu kalkulieren. Das bewies zuletzt auch Günther Jauch, der sich bei seinem Live-Talk am 6. Mai mit einem Studenten herumschlagen musste, der die Talkshow als Plattform für Meinungsäußerungen missverstand.

Jenny Elvers-Elbertzhagen befindet sich seit gestern in einer Entzugsklinik. Der „Bild“ sagte sie zuvor:

„Ich schäme mich so. Ich habe die größte Angst meines Lebens.“

Noch vor wenigen Tagen hatte sie ihre Verwirrtheit während des Interviews noch auf den Verzehr von Sushi schieben wollen.