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Verträge übersetzen - Darauf kommt es an

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 21. April 2022

Der Computer und das Internet haben unser Leben in den letzten Jahrzehnten entscheidend verändert. In vielen Bereichen unseres Alltags bieten sie enorme Erleichterungen und übernehmen insbesondere in Unternehmen viele Aufgaben und helfen dabei, effizient zu arbeiten. Allerdings gibt es auch Bereiche, in welchen die Technik dem Menschen nicht überlegen ist, Juristische Übersetzungen aller Art sind ein gutes Beispiel hierfür. Virtuellen Übersetzungsdienste mögen für einfache Texte und für ein generelles Textverständnis ausreichend sein. Für komplexe Sätze oder ganze Dokumente, insbesondere für Verträge empfiehlt sich ein qualifizierter Übersetzer.

Was versteht man unter einer juristischen Übersetzung?

Letztendlich ist die juristische Übersetzung eine Fachübersetzung. Hierbei werden alle Arten von Dokumenten übersetzt, die mit rechtlich-administrativen Prozessen oder mit Gesetzen zu tun haben. Darunter fallen unter anderem notarielle Urkunden, Identitätsdokumente, Gerichtsurteile oder Firmenregistrierungsurkunden.

Besonderheiten einer juristischen Übersetzung

Da jedes Land über ein sein ganz eigenes, spezielles Rechts-, Justiz- und Verwaltungssystem verfügt, setzt die Übersetzung von Vertragstexten hohe übersetzerische Kompetenz voraus. Es unterscheiden sich in den einzelnen Ländern nicht nur die jeweiligen Institutionen, ihre Funktionen, deren Benennungen und Amtsbezeichnungen erheblich voneinander. Auch was juristische Fachbegriffe anbelangt, kommt es häufig vor, dass in einem Land ein Fachwort gängig ist, in einem anderen aber nicht existiert. Hier Missverständnisse zu vermeiden ist eine hohe Kunst. Hinzu kommt, dass die meisten Länder auch unterschiedliche Anforderungen an die Formalien von Vertragstexten stellen. Was ein deutscher Vertrag zum Beispiel beinhalten muss, um rechtsgültig zu sein, mag für einen amerikanischen Vertrag keine Gültigkeit haben.

Übersetzungen im juristischen Bereich

Fachübersetzungen im juristischen Bereich werden benötigt, wenn juristische Inhalte auf andere Rechtsräume übertragen werden sollen. Das kann Vertraulichkeitsvereinbarung und AGBs betreffen, aber auch strafrechtliche oder zivilrechtliche Prozessakten. Juristische Übersetzungen werden besonders häufig für folgende Rechtsgebiete benötigt:

- Urheberrecht

- Arbeitsrecht

- Handelsrecht

- Markenrecht

- Gesellschaftsrecht

- Wettbewerbsrecht

- Patentrecht

- Wirtschaftsrecht

- Internationales Privatrecht

Insbesondere international aufgestellte Unternehmen sind auf die rechtssichere Übersetzung ihrer Dokumente, und Verträge angewiesen. Lückenhafte oder unklar formulierte Lizenzvereinbarungen, Verträge oder Geschäftsordnungen können jahrelange Rechtsstreits nach sich ziehen und erhebliche Kosten verursachen. Sind Gesetze, Rechtsgutachten oder Vollmachten nicht korrekt übersetzt, kann dies schwerwiegende Fehlentscheidungen zur Folge haben, weil die Entscheidungen auf falschen Voraussetzungen basieren.

Verträge übersetzen lassen

Häufig benötigen Anwälte mit ausländischen Mandanten qualifizierte und zertifizierte Übersetzer, um Dokumente, Verträge, Urkunden und Gutachten für ihre Auftraggeber zu übersetzen. Gerade bei Rechtstexten muss die Übersetzungsqualität höchste Priorität haben. Sprachlich versierte Übersetzer, die mit dem betreffenden Sachgebiet vertraut sind und über das nötige Fachvokabular verfügen, sind dafür unerlässlich. Oftmals ist der Termindruck für die Übersetzung von Verträgen hoch, da Fristen eingehalten werden müssen oder Geschäftspartner schnell durch Follow-up-Dokumente überzeugt werden sollen. Deshalb müssen Übersetzungsbüros in der Lage sein, juristische Übersetzungen innerhalb kürzester Zeit in einwandfreier Qualität zu bewerkstelligen.

Beglaubigte Übersetzung

Eine amtliche Beglaubigung bescheinigt offiziell, dass die Kopie eines Dokuments mit dem Original übereinstimmt. In Deutschland werden Beglaubigungen von rechtsrelevanten Dokumenten durch Behörden der einzelnen Bundesländer vorgenommen. Typische Beispiele sind:

- Handelsregisterauszüge

- Eheurkunden

- Geburtsurkunden

- Sterbeurkunden

- Grundbuchauszüge

- Auskünfte aus dem Liegenschaftskataster

Daneben gibt es noch öffentliche Beglaubigungen. Ein Notar bestätigt in dem Fall, dass eine Unterschrift von einer Person, z. B. unter einen Vertrag in seinem Beisein erfolgt ist. Eine beglaubigte Übersetzung ist die Übertragung eines Dokuments aus einer anderen Sprache. Sie wird von einem beeidigten Übersetzer überprüft und bestätigt. In Deutschland werden beeidete bzw. öffentlich bestellte Übersetzer vom zuständigen Landgericht vereidigt. Notwendig sind beglaubigte Übersetzungen für amtliche Schriftstücke, die bei Gerichten oder Behörden vorgelegt werden müssen. Die Beglaubigung wird entweder durch die Unterschrift des Übersetzers, ein Siegel oder einen Stempel bestätigt.

Darum können nur Fachleute Verträge übersetzen

Oft wurden Verträge in vielen langwierigen Gesprächen im Vorfeld ausgehandelt. Der korrekten Übersetzung dieser Verträge kommt daher eine bedeutende Rolle zu, denn Unklarheiten oder Missverständnisse können ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen.

Deshalb muss der Vertrag unmissverständlich in die Zielsprache des ausländischen Geschäftspartners übersetzt werden. Dadurch macht sich ein Unternehmen nicht nur vertrauenswürdig bei seinem Geschäftspartner, sondern ist auch bei Unstimmigkeiten oder Vertragsbruch rechtlich abgesichert. Ein ausländischer Vertrag sollte deshalb von einem professionellen Übersetzer geprüft werden, bevor er unterschrieben wird.

Fazit - Bei Verträgen ist ein qualifizierter Übersetzer unerlässlich

Verträge und juristische Fachtexte müssen höchsten Ansprüchen genügen. Kleinste Ungenauigkeiten können weitreichende Rechtsfolgen nach sich ziehen. Daher sollte man für die Übersetzung von Rechtstexten immer nur zertifizierte und qualifizierte Fachübersetzer beauftragen.