McDonald's-Offensive nach Umsatzeinbußen: Burger per App

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 23. Juni 2014

Bio-Lebensmittel sind in, fette Fritten out. Immer mehr Menschen ernähren sich bewusster und lassen die Läden der großen Fast-Food-Ketten links liegen. Die jüngsten Skandale um Hygienemängel und Arbeitsbedingungen tun ihr Übriges. Der Branchen-Primus McDonald's spürt die Auswirkungen deutlich. Deutschlandweit ist er mit Umsatzrückgängen konfrontiert.

 

Im Interview mit dem Tagesspiegel sagte Holger Beeck, seit Dezember 2013 Vorstandsvorsitzender von McDonald's Deutschland: "Wir haben letztes Jahr Umsätze verloren, und auch das erste Halbjahr 2014 war sehr herausfordernd".

 

Diesen Trend will der Fast-Food-Riese umkehren - und kündigt allerlei Neuerungen an. Demnach prüfe das Unternehmen die Einführung eines speziellen Gourmet-Burgers, der preislich über dem Big Mac angesiedelt sein soll. In Aussicht stellt Beeck auch Verbesserungen bei den Haltungsbedingungen für Masthähnchen: "Mehr Tageslicht, Sitzstangen für die Hühner, das schauen wir uns an."

 

Den Trend zu Bio-Lebensmitteln aus nachhaltigem Anbau sieht Beeck aus Kostengründen eher skeptisch: "Wir müssen nicht auf jeden Zug aufspringen. Bio-Burger wären deutlich teurer. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit unserer Gäste bereit wäre, den Preis zu zahlen."

 

Vor allem aber plant der 55-jährige Deutschlandchef, der zwischen 2005 und 2007 für die Modernisierungen der McDonald's-Restaurants und die Umsetzung des McCafé-Konzeptes der Kette verantwortlich zeichnete, aber auch wichtige technische Neuerungen. In über 100 Filialen seien die Küchen bereits für Online-Bestellungen gewappnet. Bereits heute ist laut Beeck in allen knapp 1500 deutschen Filialen eine Software installiert, um die Burger-Bestellungen auf digitalem Weg online oder per Smartphone-App aufzunehmen. Der Online-Start solle bundesweit einheitlich erfolgen, aber wie Beeck einräumt, "nicht vor 2016".