Panorama Flugzeug

Japanische Fluggesellschaft testet freihändige Türöffner für Bordtoiletten

Die japanische Fluggesellschaft ANA testet eine neue Innovation, die Ihren nächsten Flug hygienischer machen könnte - Toilettentüren, die Sie öffnen können, ohne dabei Ihre Hände benutzen zu müssen. Die Fluggesellschaft wird ab nächster Woche 21 Flugzeuge auf japanischen Inlandsflügen mit dieser Art von Türen ausstatten. Die Türen funktionieren durch eine mechanische Feder, die es ermöglicht, die Tür mit dem Ellenbogen oder Unterarm aufzudrücken. Hier können Sie die Zeit verbringen, bis Ihre nächste Reise ansteht und Sie die Tür selbst ausprobieren dürfen.

Die Prototypen wurden von ANA und JAMCO, einem in Japan ansässigen Unternehmen, das Produkte für die Luftfahrtindustrie herstellt, im Herbst 2020 als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie entwickelt. Bislang konnte man sie allerdings nur in der ANA-Lounge am Flughafen Tokio-Haneda ausprobieren.

Es ist mehr als nur der Eingang, der ohne Hände zugänglich ist. Sobald man sich in der Toilette befindet, kann man die Tür mit einem Schiebeknopf ver- und entriegeln (und damit gleichzeitig das Licht einschalten). Anschließend kann man die Tür auch von innen wieder mit dem Ellenbogen aufstoßen. Diese Entwicklung war auch vor der Pandemie bereits überfällig, denn obwohl die Ansteckungsgefahr an Bord eines Flugzeuges relativ gering ist, gehören die Toiletten selbst in den besten Zeiten zu den Orten an Bord mit der höchsten Keimbelastung.

"Wir haben stets in die Entwicklung und Implementierung innovativer Technologien investiert, weil die Gesundheit und Sicherheit der Passagiere und unseres Personals bei uns oberste Priorität hat", erklärte Shinichi Inoue, Senior Executive Vice President of Customer Experience Management and Planning bei ANA, in einer Erklärung. "Die freihändige Toilettentür ist das jüngste Beispiel dafür, wie wir dieses Prinzip in die Praxis umsetzen."

Je nachdem, wie der Implementierungsprozess verläuft, hofft ANA, die neuen freihändigen Türen in noch mehr ihrer Flugzeuge einzubauen, einschließlich derjenigen, die auf internationalen Routen fliegen. Derzeit können die meisten Ausländer noch nicht nach Japan einreisen und der internationale Reiseverkehr ist stark eingeschränkt.

Auf der ganzen Welt haben Fluggesellschaften daher eine Reihe verschiedener Ansätze zur Hygiene und Prävention in der Luft ausprobiert. Viele Fluggesellschaften verlangen, dass sowohl Passagiere als auch Besatzungsmitglieder an Bord Masken tragen. Einige verlangen sogar, dass das Personal eine vollständige PSA trägt. Thailand hat als Präventivmaßnahme kurzzeitig die Ausgabe von Speisen und Getränken sowie von Zeitungen und Zeitschriften auf Inlandsflügen verboten. In China schlug die nationale Luftfahrtbehörde sogar vor, dass Flugbegleiter während der Arbeit Windeln tragen sollten, um die Anzahl der Toilettengänge zu reduzieren.