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Glücksspielstaatsvertrag - Was ändert sich für Spieler?

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 12. April 2022

Während des Lockdowns haben Online Casinos enorm an Popularität gewonnen. Für viele Deutsche war das Glücksspiel im Internet eine Möglichkeit, etwas Abwechslung, Spaß und Spannung in ihren Alltag zu bringen und das bequem zu Hause. Während der Besuch eines Online Casinos für die meisten Spieler ein abwechslungsreicher Zeitvertreib ist, bergen sie für einige wenige jedoch ein enormes Risiko. Etwa 1 % der Erwachsenen in Deutschland zeigen ein problematisches Glücksspielverhalten.

Änderungen für deutsche Online Casinos

Mit Inkrafttreten des Deutschen Glücksspielstaatsvertrag, dem GlüStV, im Juli 2021 hat sich für die Online-Casinos vieles geändert. Nach deutschen Gesetzen war das Online Glücksspiel um echtes Geld bisher verboten. Viele Anbieter umgingen mit einer EU-Lizenz die Rechtslage. Nun legalisiert das neue Gesetz offiziell das Online Glücksspiel, allerdings unter strengen Auflagen wie beispielsweise der Datei zur Casino-Sperre und dem Melderegister. Allerdings können Glücksspielliebhaber diese Sperrdatei ganz legal umgehen und auf Online-Casinos ohne deutsche Lizenz ausweichen, um dort das Spielangebot nutzen. Bei casino-ohne-lizenz.de findet man sämtliche Informationen über Casinos ohne Lizenz.

Was ist die Sperrdatei?

Die Sperrdatei ist Teil des GlüStV. Dabei handelt es sich um eine zentrale Datei, die für alle Online-Glücksspielanbieter mit deutscher Lizenz gilt. In dieser sind Name und Adresse des Spielers sowie Grund und Dauer seiner Sperrung gespeichert. Möchte ein Spieler in einem Casino mit deutscher Lizenz spielen, muss der Anbieter erst die Daten in der Sperrdatei abfragen, die von der zentralen Glücksspielbehörde überwacht wird. Ist der betreffende Spieler dort gesperrt, darf er in keinem deutschen Casino mehr spielen. Mit diesem Gesetz soll das Spielverhalten möglichst lückenlos überwacht werden. Die Sperrung kann auf zweierlei Weise erfolgen:

- Selbstsperre

- Fremdsperre

Selbstsperre

Eine Selbstsperre kann ein Spieler zum einen beim Regierungspräsidium Darmstadt, der Behörde, die für das Führen der zentralen Sperrdatei zuständig ist, beantragen. Zum anderen kann der Antrag auf Sperrung auch beim Glücksspielbetreiber gestellt werden. Die Sperre gilt bundesweit bei allen legalen Angeboten im Internet und kann frühestens nach drei Monaten wieder aufgehoben werden.

Fremdsperre

Angehörige oder andere können eine Fremdsperre beantragen, wenn der Spieler glücksspielsüchtig oder überschuldet ist. Die Notwendigkeit für die Fremdsperre muss mit aussagekräftige Dokumente, wie z.B. Kontoauszüge, belegt werden und die betroffene Person zu einer Stellungnahme aufgefordert. Danach wird entschieden, ob sie von den Glücksspielen ausgeschlossen wird.

Was ändert sich?

Mit dem Vertrag treten einige Neuerungen sowohl für den Spieler als auch den Anbieter in Kraft.

Änderungen für den Spieler

Einzahlungslimit von 1000 Euro

Verbot von den Tischspielen Blackjack, Roulette und Baccara

Verbot von Live-Casino-Angeboten

Verbot von gleichzeitigen Wetten bei mehreren Online-Casino-Anbietern

Bundesweite Sperrdatei

Änderungen für den Online Casino-Anbieter

Verpflichtung, einen Panik-Knopf einzurichten, mit dem sich die Spieler selbst für 24 Stunden sperren lassen können

Spieler muss regelmäßig auf Gewinne und Verluste hingewiesen werden

Spin-Einsätze von maximal einem Euro

keine Werbung zwischen 6 und 21 Uhr

Vergabe von Lizenzen ist unbegrenzt

Casinos ohne Sperrdatei

Bei Casinos ohne Lizenz gibt es diese nationale Sperrdatei, die Spieler von allen Casino-Seiten ausschließt, nicht. Wurde man in die deutsche Sperrdatei eingetragen oder hat sich selbst darin registrieren lassen, besteht kein Zugriff mehr auf alle lizenzierten Casino-Angebote in Deutschland. Es besteht auch die Möglichkeit, sich gezielt bei einzelnen Anbietern sperren zu lassen, wenn man befürchtet, zu sehr in Versuchung zu geraten. Ohnehin sollten gesperrte Spieler nur dann ein Online Casino besuchen, wenn sie versehentlich in die nationale Sperrdatei aufgenommen wurden.

Vor- und Nachteile der Sperrdatei

Die Vor- und Nachteile Sperrdatei haben schon für reichlich Diskussionen gesorgt.

Vorteile

Schutz vor zu hohen Verlusten: Einzahlungslimit von 1000 Euro schützt den Spieler vor zu hohen Verlusten

Suchtprävention: zentrale Erfassung hindert Spieler daran, auf andere Anbieter auszuweichen

Jugendschutz: für Minderjährige ist es schwierig, sich anzumelden, da die Vorlage eines Lichtbildausweises erfordert ist

Nachteile

Freiheitsbeschneidung: Staat entscheidet, wer spielen darf und wer nicht

Pauschal-Verurteilung: Ist ein Spieler von einem Casino mit deutscher Lizenz ausgeschlossen, gilt das für alle Casinos mit derselben Lizenz

Unklarheiten beim Datenschutz: Umgang mit sensiblen Daten (Name, Adresse, Ausweis, Höhe und Datum der getätigten Einzahlungen) ist nicht hinreichend geklärt

Fazit - Spieler können Casino Sperre umgehen

Viele Spieler sehen sich durch den Glücksspielstaatsvertrag und die Casino Sperrdatei in ihrer Freizeitaktivität sehr eingeschränkt. Glücksspiel soll schließlich Spaß machen und für Unterhaltung sorgen. Mit dem Besuch von Online Casinos ohne deutsche Lizenz können sie die Casino Sperrdatei jedoch umgehen.