
Glücksspielstaatsvertrag - Was ändert sich für Spieler?

Veröffentlicht am 12. April 2022
Während des Lockdowns haben Online Casinos enorm an Popularität gewonnen. Für viele Deutsche war das Glücksspiel im Internet eine Möglichkeit, etwas Abwechslung, Spaß und Spannung in ihren Alltag zu bringen und das bequem zu Hause. Während der Besuch eines Online Casinos für die meisten Spieler ein abwechslungsreicher Zeitvertreib ist, bergen sie für einige wenige jedoch ein enormes Risiko. Etwa 1 % der Erwachsenen in Deutschland zeigen ein problematisches Glücksspielverhalten.
Änderungen für deutsche Online Casinos
Mit Inkrafttreten des Deutschen Glücksspielstaatsvertrag, dem GlüStV, im Juli 2021 hat sich für die Online-Casinos vieles geändert. Nach deutschen Gesetzen war das Online Glücksspiel um echtes Geld bisher verboten. Viele Anbieter umgingen mit einer EU-Lizenz die Rechtslage. Nun legalisiert das neue Gesetz offiziell das Online Glücksspiel, allerdings unter strengen Auflagen wie beispielsweise der Datei zur Casino-Sperre und dem Melderegister. Allerdings können Glücksspielliebhaber diese Sperrdatei ganz legal umgehen und auf Online-Casinos ohne deutsche Lizenz ausweichen, um dort das Spielangebot nutzen. Bei casino-ohne-lizenz.de findet man sämtliche Informationen über Casinos ohne Lizenz.
Was ist die Sperrdatei?
Die Sperrdatei ist Teil des GlüStV. Dabei handelt es sich um eine zentrale Datei, die für alle Online-Glücksspielanbieter mit deutscher Lizenz gilt. In dieser sind Name und Adresse des Spielers sowie Grund und Dauer seiner Sperrung gespeichert. Möchte ein Spieler in einem Casino mit deutscher Lizenz spielen, muss der Anbieter erst die Daten in der Sperrdatei abfragen, die von der zentralen Glücksspielbehörde überwacht wird. Ist der betreffende Spieler dort gesperrt, darf er in keinem deutschen Casino mehr spielen. Mit diesem Gesetz soll das Spielverhalten möglichst lückenlos überwacht werden. Die Sperrung kann auf zweierlei Weise erfolgen:
- Selbstsperre
- Fremdsperre
Selbstsperre
Eine Selbstsperre kann ein Spieler zum einen beim Regierungspräsidium Darmstadt, der Behörde, die für das Führen der zentralen Sperrdatei zuständig ist, beantragen. Zum anderen kann der Antrag auf Sperrung auch beim Glücksspielbetreiber gestellt werden. Die Sperre gilt bundesweit bei allen legalen Angeboten im Internet und kann frühestens nach drei Monaten wieder aufgehoben werden.
Fremdsperre
Angehörige oder andere können eine Fremdsperre beantragen, wenn der Spieler glücksspielsüchtig oder überschuldet ist. Die Notwendigkeit für die Fremdsperre muss mit aussagekräftige Dokumente, wie z.B. Kontoauszüge, belegt werden und die betroffene Person zu einer Stellungnahme aufgefordert. Danach wird entschieden, ob sie von den Glücksspielen ausgeschlossen wird.
Was ändert sich?
Mit dem Vertrag treten einige Neuerungen sowohl für den Spieler als auch den Anbieter in Kraft.
Änderungen für den Spieler
Einzahlungslimit von 1000 Euro
Verbot von den Tischspielen Blackjack, Roulette und Baccara
Verbot von Live-Casino-Angeboten
Verbot von gleichzeitigen Wetten bei mehreren Online-Casino-Anbietern
Bundesweite Sperrdatei
Änderungen für den Online Casino-Anbieter
Verpflichtung, einen Panik-Knopf einzurichten, mit dem sich die Spieler selbst für 24 Stunden sperren lassen können
Spieler muss regelmäßig auf Gewinne und Verluste hingewiesen werden
Spin-Einsätze von maximal einem Euro
keine Werbung zwischen 6 und 21 Uhr
Vergabe von Lizenzen ist unbegrenzt
Casinos ohne Sperrdatei
Bei Casinos ohne Lizenz gibt es diese nationale Sperrdatei, die Spieler von allen Casino-Seiten ausschließt, nicht. Wurde man in die deutsche Sperrdatei eingetragen oder hat sich selbst darin registrieren lassen, besteht kein Zugriff mehr auf alle lizenzierten Casino-Angebote in Deutschland. Es besteht auch die Möglichkeit, sich gezielt bei einzelnen Anbietern sperren zu lassen, wenn man befürchtet, zu sehr in Versuchung zu geraten. Ohnehin sollten gesperrte Spieler nur dann ein Online Casino besuchen, wenn sie versehentlich in die nationale Sperrdatei aufgenommen wurden.
Vor- und Nachteile der Sperrdatei
Die Vor- und Nachteile Sperrdatei haben schon für reichlich Diskussionen gesorgt.
Vorteile
Schutz vor zu hohen Verlusten: Einzahlungslimit von 1000 Euro schützt den Spieler vor zu hohen Verlusten
Suchtprävention: zentrale Erfassung hindert Spieler daran, auf andere Anbieter auszuweichen
Jugendschutz: für Minderjährige ist es schwierig, sich anzumelden, da die Vorlage eines Lichtbildausweises erfordert ist
Nachteile
Freiheitsbeschneidung: Staat entscheidet, wer spielen darf und wer nicht
Pauschal-Verurteilung: Ist ein Spieler von einem Casino mit deutscher Lizenz ausgeschlossen, gilt das für alle Casinos mit derselben Lizenz
Unklarheiten beim Datenschutz: Umgang mit sensiblen Daten (Name, Adresse, Ausweis, Höhe und Datum der getätigten Einzahlungen) ist nicht hinreichend geklärt
Fazit - Spieler können Casino Sperre umgehen
Viele Spieler sehen sich durch den Glücksspielstaatsvertrag und die Casino Sperrdatei in ihrer Freizeitaktivität sehr eingeschränkt. Glücksspiel soll schließlich Spaß machen und für Unterhaltung sorgen. Mit dem Besuch von Online Casinos ohne deutsche Lizenz können sie die Casino Sperrdatei jedoch umgehen.