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Glücksspiel in Deutschland – was ist erlaubt und was verboten?

von Portrait von Redaktion Stadtmagazin Redaktion Stadtmagazin
Veröffentlicht am 2. November 2022

Seit dem 1. Juli 2021 hat sich das Thema Glücksspiel in Deutschland verändert. Seit diesem Datum gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag und macht Gambling im virtuellen Casino erstmals legal. Aber was bedeutet das für Spieler und Anbieter? Sind nun alle Spiele zulässig? Nein, denn es gibt Regeln, die in erster Linie dem Spielerschutz dienen. In einem Casino mit deutscher Lizenz müssen diese Regeln eingehalten werden. Eine Alternative sind EU-lizenzierte Angebote, denn hier sind die Regeln oft weniger streng.

 

 

Von Einzahlungslimits und Spielersperrdateien

Es gibt viele neue Online Casinos in Deutschland doch nicht alle unterliegen den gleichen Regeln. Entscheidend für die spielerische Sicherheit ist es, dass nur eine virtuelle Spielstätte mit zulässiger Konzession ausgewählt wird. Hierbei kann es sich um eine MGA-Lizenz aus Malta, eine Konzession aus Curacao oder um die deutsche Glücksspiellizenz handeln. Erst seit 2021 kann die deutsche Genehmigung erfolgen, da Gambling erst seitdem offiziell legalisiert wurde.

Gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland dürfen Spieler jeden Monat maximal 1.000 Euro einzahlen und damit spielen. Selbst wer mehr verdient und sich auch große Einzahlungssummen leisten kann, kann sein Limit nur sehr schwer verändern. Es ist ein einmaliger Antrag bei der Spielersperrdatei OASIS erforderlich, die Bearbeitung fordert den Nachweis des Einkommens.

OASIS ist ein wichtiges Thema, das mit dem GlüStV ins Leben trat. Alle Casinos mit einer deutschen Lizenz müssen an die Spielsperrdatei angebunden sein. Dort werden die Daten der Spieler in anonymisierter Form gespeichert. Wenn es zu auffälligem Spielverhalten kommt, kann OASIS eine mehrjährige Sperre installieren, die übergreifend für alle deutschen Glücksspielstätten gilt.

Spielauswahl – Tischspiele nur noch in der EU erlaubt

Deutsch-konzessionierten Anbietern ist es nicht erlaubt, den Spielern sogenannte Bankhalterspiele zur Verfügung zu stellen. Hierbei handelt es sich um die beliebten Spiele Blackjack, Roulette oder Baccarat. Eine Sonderausnahme stellt Poker dar. Das Kartenspiel gilt nicht ausschließlich als Glücksspiel, sondern auch als Geschicklichkeitsspiel. Aus diesem Grund darf es in Deutschland angeboten werden, aber nicht zusammen mit Slotgames.

Der Klassiker im Online-Casino ist der Slot. Die Spielautomaten sind laut GlüStV legal, müssen aber ebenfalls einige Regeln umsetzen. So ist es beispielsweise nicht zulässig, dass mehr als ein Euro pro Spin gesetzt wird. Außerdem dürfen keine Slots mit progressivem Jackpot zur Verfügung gestellt werden. Video-Slots mit Roulette sind zudem verboten worden.

Die Alternative in der EU – die rechtliche Grauzone

Offiziell sind Spieler aus Deutschland angehalten, in Casinos mit deutscher Lizenz zu spielen. Es gibt aber eine rechtliche Grauzone, die innerhalb der EU gilt. Es ist offiziell für alle EU-Casinos erlaubt, ihr Angebot für alle EU-Länder bereitzustellen. Wenn ein Casino eine Konzession aus Malta hat, darf es somit gemäß der EU-Richtlinien auch hier genutzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass die Sicherheit nicht verloren geht, die Regeln aber weniger streng sind.

Die maltesischen Behörden prüfen Casinos streng und achten darauf, dass das Thema Spielerschutz umgesetzt wird. Sie setzen aber auch auf mehr Eigenverantwortung beim Gambler selbst. Wer zockt, darf hier selbst entscheiden, ob er einen Slot mit Jackpot oder einen Slot mit höheren Einsätzen wählen möchte. Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland und die EU-Länder hier zu anderen Einigungen kommen werden.