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Das sind die besten Filme über Spiele

von Portrait von Christine Pittermann Christine Pittermann
Veröffentlicht am 17. Mai 2022

Spiele haben längst alle Gesellschaftsschichten vollkommen durchdrungen. Die schnellen Bandbreiten des Internets machen es möglich, dass wir heute immer und überall spielen können. Doch nicht nur digitale, wie jene auf dem Gameboy, der seit 1989 die Welt in Atem hält, sondern auch klassische Brettspiele feiern bereits seit Jahren ein großes Comeback. Das sehen wir nicht nur an den Besucherzahlen der Messen, sondern auch an den Summen, die von der Branche jedes Jahr umgesetzt werden.

Das hat dazu geführt, dass die Spiele-Industrie an Größe längst Hollywood und die Musikindustrie überflügelt hat. Diese haben die Attraktivität schon vor langer Zeit erkannt und immer wieder Spiele als Thema für ihre Werke ausgewählt. Die folgenden Filme stehen beispielhaft für jene Spannung, die beim Spielen entsteht.

James Bond war auch am Pokertisch ein Ass

Als Daniel Craig 2006 zum ersten Mal als Geheimagent Ihrer Majestät antrat, überlegten sich die Produzenten einige Neuerungen, um die Filmreihe zu beleben. Erstmals erlebten die Fans einen blonden Darsteller von James Bond. Damit nicht genug, basiert der Film auf dem ersten Roman von Ian Flemming, der bis dahin lediglich als Parodie in den Kinos zu sehen war. Peter Sellars spielte darin einen totalen Versager. Den größten Coup landeten die Verantwortlichen allerdings mit einer rund 20-minütigen Schlüsselszene. Diese bestand nicht wie gewohnt aus Action und Prügelszenen, sondern aus einer Pokerszene in einem exklusiven Casino. Die gespielte Variante war Texas Hold´em, die sich dank zahlreicher anderer Filme und Fernsehübertragungen von Pokerturnieren zur populärsten der Welt entwickeln und sogar den Weg auf spezialisierte Plattformen finden konnte, um dort bis heute mit unzähligen Taktiken, Strategien und Nuancen gespielt zu werden. 

Das nutzte der Regisseur Martin Campbell für sich und brachte diese Mischung aus Spannung und Taktik groß inszeniert auf die Leinwand. Das Risiko, das die Produzenten mit diesen zahlreichen Neuerungen auf sich nahmen, machte sich bezahlt. „James Bond: Casino Royale“ schlug ein wie eine Bombe und machte Daniel Craig mit einem Schlag zum Superstar und idealen Agenten-Darsteller seiner Zeit. Das war umso erstaunlicher, als er noch vor Beginn der Dreharbeiten als Weichei verspottet worden war. Dies verdankte Craig seiner offiziellen Demonstration vor der Presse. Dort trug er während der Fahrt in einem Motorboot eine Schwimmweste

Dieses Schachgenie bewegte die Welt

Der Amerikaner Bobby Fischer gilt bis heute als das größte Schachgenie des 20. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichte des exzentrischen Amerikaners fand in zahlreichen Filmen, Serien und Dokumentationen ihren Niederschlag. In „Bobby Fischer Against the World“ findet ihr alle historischen Fakten zu jenen Schachduell, das einst die ganze Welt in Atem hielt. Die Rede ist vom Kampf um den Weltmeistertitel 1972 in dem Spiel, das heute dank Online-Versionen ebenfalls einen echten Boom miterlebt hat: Schach.

Schon die Vorbereitung trieb die Organisatoren beinahe zur Verzweiflung, doch das Duell des Amerikaners Bobby Fischer gegen den russischen Weltmeister Boris Spasski endlich begann, blickte die ganze Welt nach Island. Mehrfach stand Fischer wegen seines exzentrischen Verhaltens kurz vor dem Rauswurf, doch am Ende gewann der 29-jährige Fischer den Titel. Das Spiel gilt als Match des Jahrhunderts, obwohl Fisher sogar eine Partie wegen Nichtantretens verloren hatte. Diesen Höhepunkt der Schachgeschichte zeichnet der Film „Bauernopfer – Spiel der Könige“ minutiös nach. Tobey Maguire spielt Bobby Fischer, Liev Schreiber überzeugt in der Rolle von Boris Spasski.

20 Jahre Action

Je größer die Filmindustrie in den letzten Jahrzehnten wurde, desto verzweifelter machte sie sich auf die Suche nach erfolgversprechenden Stoffen. Kein Wunder also, dass bald jemand auf die Idee kam, Videospiele zu verfilmen. Dieser Trend hält zwar bis heute an, doch die Zahl jener Filme, die es tatsächlich geschafft haben, in Erinnerung zu bleiben, ist überschaubar.

Als das Model Milla Jovovich 2002 antrat, den Gaming-Blockbuster für die Kinoleinwand zu Leben zu erwecken, waren viele Fans zunächst skeptisch. Schließlich kannte man Jovovich nur aus einer Gastrolle der TV-Serie „Eine schrecklich nette Familie“. Doch die Wahl der Produzenten sollte sich als goldrichtig erweisen. „Resident Evil“ ist heute ein Klassiker des Science-Fiction-Action-Horrorfilm-Genres und verzeichnete nicht weniger als fünf Fortsetzungen. Heute ist die Story so aktuell wie nie zuvor, daher kam bereits im Vorjahr eine Neuverfilmung ins Kino. Im Sommer dieses Jahres bringt Netflix dann die erste Serie auf die Bildschirme.

Diese drei Filme beweisen nachdrücklich, warum Spiele auch in großen Filmen aus Hollywood für Spannung sorgen können. Schließlich spielen wir Menschen bereits seit Jahrtausenden. Erst vor wenigen Monaten haben Archäologen im Oman einen 4.000 Jahre alten Spieltisch gefunden. Ob unsere Filme auch so lange überdauern, ist zwar fraglich, doch ich bin sicher, dass wir auch in Zukunft Spaß am Spielen haben werden.