Kickended - Eine Hommage an erfolglose Kickstarter-Projekte

von Portrait von Stella Thiele Stella Thiele
Veröffentlicht am 17. November 2014

Auf Kickended.com stellt ein italienische Designer Kickstarterprojekte vor, die keinen einzigen Unterstützer werben konnten.

Vielen dürfte Crowdfunding mittlerweile ein Begriff sein. Plattformen wie Kickstarter bieten jedem die Möglichkeit, sich seine Idee durch Privatpersonen finanzieren zu lassen. Unzählige erfolgreiche Projekte gingen aus diesen Crowdfunding Plattformen bereits hervor. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Musik, Filme, Bücher, praktische Alltagshelfen oder technische Innovationen wurden bereits finanziert.

Auf einer der größten Crowdfunding Plattform Kickstarter werden die erfolgreichsten Projekte in jedem Jahr in einer eindrucksvollen Gallery als Jahresrückblick zusammengestellt. Die 2012 an den Strat gegangene Plattform Kickspy gibt einen guten Überblick über die Projekte, die gerade erfolgreich um Unterstützer werben.

Stöbert man jedoch ein bisschen weiter, entdeckt man unzählige Projekte, die Ihre Ziele nicht erreichen. Der Italiener Silvio Lorusso hat sich diesen Projekten jetzt angenommen. Auf kickended.com präsentiert er nicht etwa Projekte, die knapp an ihren Zielvorgaben gescheitert sind, sondern solche, die gar keine Unterstützer werben konnten. Auch hier findet sich eine Bandbreite der unterschiedlichsten Projekte.

„Kickendet ist ein Platz, an dem Kampagnen ohne Backer eine zweite Chance haben“, heißt es auf der Webseite. Frei von finanziellem Druck erhält er so die pure Essenz abstrakter Ideen, über die er auch informieren möchte. Silvio Lorusso möchte mit seinem Projekt jedoch nicht nur den missglückten Kickstarterkampagnen neues Leben einhauchen, sondern auch darauf aufmerksam machen, dass es, entgegen der vielen Medienberichte, nicht immer einfach ist, ein Projekt durchzuboxen. Er erklärt:

„Kickended versteht sich als Forschungsprojekt: es wirft die Fragen nach Quantifizierungs Effekten und Qualitätsrelefanz auf und will eine neue Balance zu dem allgemeinen Hype schaffen, indem die Website offen legt, dass in der Realität nicht unbedingt einfach ist ein Projekt zu finanzieren.“

Als Hauptgrund für das Scheitern der Projekte, die auf Kickended zu finden sind, sieht der Designer, die schlechte Bildqualität, schlechte Texte und schlechte Projektauswahl. Ob das wirklich der einzige Grund ist, kann man auf seiner Homepage selber erforschen.