Hon-Tai-Shiau

Modedesigner, Inhaber von Bob 10.5.10 und Allround-Talent

von Portrait von Arzu A. Kayvani Arzu A. Kayvani
Veröffentlicht am 19. April 2012

Erzähl uns doch bitte etwas über Dich selbst, Deine Familie. Wo wurdest du geboren?

Ich lebe seit 13 jahren in Köln. Aufgewachsen bin ich in Aachen. Habe dort BWL studiert und bin dann in meine Lieblingsstadt Köln gekommen. Hier habe ich meinen Diplom-Designer gemacht, an der Köln International School of Design und bin dann nach einigen Jahren freelance im Bereich Grafik bei meiner zweiten grossen Leidenschaft hängenblieben - der Mode. 

Meine Familie kommt aus der Hotellerie und Gastronomie. Meine Schwester betreibt in zweiter Generation das beste euroasiatische Restaurant in Aachen.

Was macht Deine Arbeit aus? Wie sieht Dein Alltag aus?

Meine Arbeit besteht aus vielen verschiedenen Arbeiten. Ich bin gleichzeitig Einkäufer, Stratege, Werber, Verkäufter, Putzfrau, Sekretärin, Steuerfachmann etc.. Mein Alltag besteht daraus, mich um all das zu kümmern in meinem Laden Bob 10.5.10 und zusätzlich ein guter Hundepapa zu sein. Der normale Tag beginnt mit aufstehen, eine grosse Runde im Park mit Kenny, dann zum Shop: Aufräumen, Emails checken, mit Designern sprechen, Kollektionen planen, neue Labels sichten, verkaufen, beraten etc ...

"Mein bestes Projekt ist mein Laden Bob 10.5.10"

Was ist/war Dein bestes Projekt?

Allgemein: das Leben spannend zu gestalten und zufrieden zu sein. Speziell: mein Laden bob 10.5.10 und meine treuen Freunde Bob und Kenny.

Was ist dein nächstes Projekt?

Es sind einige Sachen in der Pipeline, unter anderem neue Produkte unter einem eigenen Label zu designen und marktreif zu machen. Ansonsten gibt es noch ein wichtiges Projekt, das in den letzten drei Jahren leider immer stiefmütterlich behandelt wurde: endlich Urlaub [;)]

Wie lautet Dein Lebensmotto?

Versuchen, sich auf das Gute zu konzentrieren, kleine Schritte sehen und sich auch mal selber auf die Schulter klopfen. Gutes Gleichgewicht finden zwischen dem aktiven Gestalten seines Lebens zum Guten hin und dem sich auch einfach mal Hängelassen und Geniessen. Alles kommt, wie es kommen soll und nichts ist so schlimm, wie es zuerst erscheint. Ganz wichtig: sich selber mögen.

"Man muss sich selbst auch mal auf die Schulter klopfen"

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Schwer. Ich reflektiere mich schon auch viel, aber ich versuche auch bewusst, nicht soviel über mich selber nachzudenken; sonst komme ich schnell in ein Gedankenkarussel. Ich versuche, mich und diejenigen, die mir etwas bedeuten, glücklich zu machen. Ich bin manchmal total aktiv und dann wieder phasenweise total lethargisch. Ich liebe das Schöne und ziehe daraus auch viel Kraft und Motivation. Ich hasse Hysterie, bin häuslich, aber ab und an auch einmal für ne gute Party zu begeistern.

Was würdest Du tun, wenn Du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Ein paar Dinge, die ich hier nicht schreiben kann [;)] Allen, die mir was bedeuten, sagen, dass ich sie liebe und noch einen schönen letzten Spaziergang mit meinem Hund machen.

Welche magische Kraft hättest du gerne, wenn Du eine wählen könntest?

Unsichtbar sein. Oder noch besser: die Zeit einfrieren können, während ich mir mal eine Pause gönne.

"Habt mehr Spaß im Leben"

Gibt es etwas, ohne das Du nicht leben kannst?

Luft und Raum im tatsächlichen und auch im übertragenden Sinn. Liebe Menschen und die eigene Intimsphäre, in die man sich zurückziehen kann, sollten auch nicht fehlen.

Gibt es noch etwas, dass Du unbedingt mitteilen möchtest?

Leute, macht mehr das, was Euch Spass macht im Leben. Und es ist erstaunlich, wie sehr man sein eigenes Leben in gewünschte Richtungen lenken kann.