Andreas Moe - (c) Jana Julian © Jana Julian

Violine spielen lernen - Das Instrument und ich

von Portrait von Christina Schwärzler Christina Schwärzler
Veröffentlicht am 12. Juni 2013

15.01.2012, ich erinnere mich als sei es gestern gewesen, (dank meiner Einsicht in den Ordner mit den Verträgen vor fünf Minuten). Nervös saß ich im Bus ohne zu wissen was jetzt eigentlich auf mich zukommen würde. Mit 25 Jahren traf ich die Entscheidung mir einen geheimen Wunsch zu erfüllen. Den Geigenunterricht.

Ich war ca. 12, als meine Mum erlaubte, dass ich Gitarrenunterricht nehme. Ich meinte E-Gitarre, sie meinte Akustikgitarre. Ihr Argument war, das man zuerst die klassischen Züge lernen sollte, heute weiß ich, die Lautstärke war der Grund meines Akustikgitarren Unterrichts.

Jahre später durchstöberte ich das www und fand eine kleine Musikschule in Bonn, die vier Wochen Gratisunterricht anbot. Aktiv suchte ich nach Gitarrenunterricht, da ich mein Können wieder aufleben lassen wollte, doch beim Durchlesen der Instrumentenauswahl sprang mir das Wort Violine ins Auge.

Nein, ich wollte Gitarrenunterricht. Fest entschlossen rief ich die nette Frau von der Musikschule an und teilte ihr mit, dass ich diese vier Testwochen gerne in Anspruch nehmen würde. Auf die Frage hin welches Instrument ich den lernen möchte, verstummte mein Sprachzentrum für einen Moment, meine Vernunft briet mit eins mit der Pfanne über und mein Munde teilte selbstbewusst mit: „Die Violine möchte ich lernen“.

Aus diesem Grund fuhr ich am 15.01.2012 zum ersten Geigenunterricht meines Lebens und freute mich innerlich. Freute mich so sagenhaft, dass ich mir diesen heimlichen Wunsch wahrhaftig erfüllen würde. Mein Lehrer war ein Mann der schon seit seiner Jugend in Russland Geige spielte. Völlig von den Socken als er mir etwas vorspielte, entschied ich: DAS will ich auch können.

Verliebt in dieses Instrument, auch wenn es mich zeitweise in den Wahnsinn treibt. Das macht die Violine doch mit Absicht, dass es wie Engelsgesang klingt wenn mein Lehrer darauf spielt; und wenn ich es in die Hand nehme klingt es wie eine nicht geölte Türe in einem seit Jahrhunderten verlassenem Schloss. Trotzdem bin ich fest entschlossen dieses Instrument zu lernen.

Schwerer als ich es mir vorgestellt habe, dennoch frohen Mutes kann ich behaupten, wenn ihr „Alle meine Entchen“ hören wollt bin ich genau die Richtige für euch. (lacht)