Summertime im Museum – Ausstellungs-Tipps 2013 für die schönste Zeit des Jahres
Veröffentlicht am 26. Juli 2013
Aktuelle Museums- und Ausstellungs-Tipps: Lange wurde er herbeigesehnt, nun ist er endlich da, der Sommer 2013. Zeit zum Ausspannen, zum Auftanken, zum Sich-treiben-lassen. Oder aber die Gelegenheit auf Reisen zu gehen, ferne Länder zu erkunden, fremde Kulturen und exotische Natur zu entdecken. Doch für das gewünschte Sommergefühl braucht es gar keinen Luxusurlaub auf der Südhalbkugel, auch keinen hauseigenen Pool, nicht einmal ein beschauliches Balkonien. Es reicht vielmehr, sich den einen oder anderen Tag ins Museum zu begeben. Um dort hochsommerlich entspannt die "Kunst der Saison" zu erleben.
Denn 2013 gibt es gleich mehrere Häuser, die im deutschsprachigen Raum Ausstellungen rund um die heiße Zeit des Jahres veranstalten: In Würzburg grüßt uns Max Pechstein mit Reiseskizzen aus der Südsee, in Bonn werden wir von den sommerfrischen Farben der Expressionisten geblendet, und in Baden-Baden verwandelt Emil Nolde kahle Wände in ein Blütenmeer. Auf dem Dach der Kunsthalle in Bonn sprießt sogar ein ganzer orientalischer Garten, und in Klosterneuburg bei Wien stehen neuerdings Liegestühle im Ausstellungsbereich, ertönen Sommerhits aus iPods und werden Cocktails serviert. Ein musealer Rahmen, der beide Vorsätze für den Sommer – erstens: zu entschleunigen, zweitens: seinen Horizont zu erweitern – beherzigt.
"Kleopatra. Der orientalischer Garten"
Begleitend zur Sonderschau "Kleopatra. Die ewige Diva" lässt die Bonner Bundeskunsthalle auf ihrem Dach die ägyptische Gartenkultur auferstehen. Wasserbassins, Palmenalleen und Pyramidenzelte fügen sich hier zu einer geradlinigen Landschaft zusammen. Unter freiem Himmel erblühen Rosen, Lotus, Wasserlilien und Jasmin, dazwischen verströmen Gewürze und Essenzen ihren schweren Duft. So wird die Opulenz des Alten Ägyptens auf sinnbetonte Weise für den Besucher erfahrbar.
Vom 17. Mai bis 6. Oktober 2013 auf dem Dach der Bundeskunsthalle in Bonn.
Summertime im Museum – Ausstellungs-Tipps 2013 für die schönste Zeit des Jahres
"Max Pechstein auf Reisen. Utopie und Wirklichkeit"
Unerschlossene Landstriche, unberührte Natur, ursprüngliches Leben – die Sehnsüchte von Max Pechstein entsprechen nicht nur denen anderer expressionistischer Künstler, sondern auch unseren. Pechsteins Sehnsuchtsorte waren die Pommersche Küste, Ligurien – damals noch kein touristischer Hotspot – sowie die Inselgruppe Palau inmitten der Südsee. Sie inspirierten den "Brücke"-Maler zu verträumten Graphiken, Aquarellen und Ölgemälden, die in Würzburg nun der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Vom 1. Juni bis 1. September 2013 im Museum im Kulturspeicher in Würzburg.
"Emil Nolde. Die Pracht der Farben"
Zu Beginn des letzten Jahrhunderts legte Emil Nolde im norddeutschen Seebüll einen prächtigen Garten an. Dieser diente ihm, wie man heute noch an seiner Aquarellmalerei ablesen kann, als unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Deshalb empfängt den Besucher des Museums Frieder Burda nun auch ein prachtvoller Pflanzenteppich, angelegt vom örtlichen Gartenamt und Bezug nehmend auf die Blumen-Stillleben der Nolde-Ausstellung. Zusammen mit farbenfrohen Landschafts- und Meeresbildern versammelt die Werkschau rund 70 Arbeiten des Expressionisten.
Vom 15. Juni bis 13. Oktober im Museum Frieder Burda in Baden-Baden.
"Sommerbilder. Summertime im Essl Museum"
Höchst kreativ und interdisziplinär interpretieren die Ausstellungsmacher im Essl Museum das Sommerliche. Die dort gezeigten "Sommerbilder" stammen von zeitgenössischen Künstlern wie Sigmar Polke, Herbert Brandl oder Alex Katz. Passende Sommergerichte bzw. -getränke liefern dazu Gastronomen aus Wien und Klosterneuburg. Ist man von so viel Kunstgenuss erschöpft, kommt man am besten auf einem der Liegestühle zur Ruhe, lehnt sich zurück und lauscht ein paar Sommerhits aus iPods, die das Essl Museum an seine Besucher ausleiht.
Vom 19. Juni bis 29. September 2013 im Essl Museum in Klosterneuburg bei Wien.
"Ein expressionistischer Sommer – Bonn 1913"
Exakt 100 Jahre ist es her, dass August Macke mit seinen Künstlerfreunden die Schau rheinischer Expressionisten in Bonn eröffnete. Heute, anlässlich dieses Jubiläums, führt das Bonner Kunstmuseum Werke der betreffenden Künstler wieder zusammen, darunter Heinrich Campendonk, Carlo Mense, Max Ernst und natürlich August Macke selbst. Ihre lichten, farbintensiven Gemälde flirren vor dem Auge des Betrachters, so z.B. Mackes "Helle Frauen vor Hutladen", das eine Straßenszene in gleißendem Sonnenschein zeigt.
Vom 27. Juni bis 29. September 2013 im Kunstmuseum Bonn.