Google+ verzichtet künftig auf Klarnamenpflicht

von Portrait von Andreas Broede Andreas Broede
Veröffentlicht am 16. Juli 2014

Das soziale Netzwerk Google+ wird künftig seine User nicht länger verpflichten, ihre realen Namen zur digitalen Kommunikation zu verwenden. Der Konkurrent des Marktführers Facebook hatte mit dem Launch des Plus-Netzwerks im Sommer 2011 die Klarnamenpflicht eingeführt. Auch für die Video-Plattform Youtube hatte das Unternehmen die Pseudonymität abgeschafft, was in der Netzgemeinde für großen Unmut gesorgt hatte. Nur allmählich waren diese Restriktionen gelockert worden. Sämtliche Einschränkungen in Bezug auf den Nutzer-Namen seien nun vollständig aufgehoben, teilte der Konzern am Dienstag in einer Nachricht auf Google+ mit:

"Wir wissen, dass unsere Namensregelung unübersichtlich gewesen ist, und dass das zu unnötig misslichen Erfahrungen für einige unserer Nutzer geführt hat. Dafür entschuldigen wir uns."

Die bisherige Regelung habe eine Reihe von Menschen ausgeschlossen, die an Google+ teilhaben wollten, ohne ihre Klarnamen zu verwenden, so das Unternehmen, das sich zu den genauen Hintergründen der plötzlichen Entscheidung nicht weiter äußerte.

Die Neue Zürcher Zeitung vermutet einen Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Senior Vice President Vic Gundotras, der den Konzern im April verlassen hatte, und sieht den Schritt zudem als vertrauensbildende Maßnahme vor dem Hintergrund der NSA-Enthüllungen durch Edward Snowden.