Bahnstreik am Wochenende - gute Sache oder Ärgernis?

von Portrait von Sarah Brender Sarah Brender
Veröffentlicht am 17. Oktober 2014

Wer über das Wochenende mit der Bahn verreisen wollte, dürfte jetzt vor einem ziemlichen Problem stehen. Zu einem Zeitpunkt, an dem in mehreren Bundesländern Ferien beginnen oder enden, wird das viele Reisende betreffen.

Ab Freitag, den 17. Oktober um 15 Uhr wird wieder gestreikt. Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) möchte so ihren Forderungen Ausdruck verleihen. Es geht laut den Informationen auf gdl.de um Überstundenbegrenzung, bessere Schichtpläne, fünf Prozent mehr Tabellenentgelt, sowie allgemein um verbesserte Arbeitszeitregelungen. Auf der Homepage der Gewerkschaft (gdl.de) heißt es außerdem:

„Die GDL hat deshalb das Zugpersonal der Deutschen Bahn im Güterverkehr vom Freitag, den 17. Oktober um 15 Uhr und im Personenverkehr vom 18. Oktober 2014 um 2 Uhr zum bundesweiten Streik aufgerufen. Streikende ist sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr Montag, der 20. Oktober 2014 um 4 Uhr."

Laut focus.de steht im Zentrum des Konflikts jedoch, dass die Gewerkschaft GDL die Verbesserungen nicht mehr allein für die 20.000 Lokführer einfordert, sondern ebenso für die rund 17.000 Zugbegleiter und Rangierführer.
GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky forderte die DB auf, endlich ihre Blockade auf dem Rücken ihrer Kunden zu beenden und mit der GDL zügig über die vorliegenden Tarifverträge für das Zugpersonal zu verhandeln. Und, so Weselsky weiter:

„Der Arbeitgeber weiß, dass wir bereit sind, bei den inhaltlichen Verhandlungen auch Zugeständnisse zu machen. Seine Wunschträume nach Tarifeinheit wird es mit der GDL jedoch nicht geben. “

Bereits am vergangenen Mittwoch und Donnerstag war der Bahnverkehr über mehrere Stunden bestreikt worden.

In einer Presseinformation kritisiert die Bahn den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky scharf, er habe jedes Maß verloren. „Die GDL läuft Amok“, erklärte die DB am Freitag und verwies darauf, dass am Samstag und Sonntag in rund der Hälfte der Bundesländer die Schulferien beginnen oder zu Ende gehen. Auch die weiteren Vorwürfe der Bahn sind hart: Menschen würden die Ferien verdorben nur wegen Machtgelüsten und immer deutlicher werde, dass es nicht um die Interessen der Lokomotivführer gehe, sondern um Allmachtsphantasien eines Funktionärs.

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