Apple präsentiert die neuen iPads: Es gibt viele Verbesserungen - aber keine Innovationen

von Portrait von Lisa Siewert Lisa Siewert
Veröffentlicht am 23. Oktober 2013

Viele Menschen erwarteten gestern die Präsentation der neuen iPad-Modelle, Apple-Fans genauso wie die Experten. Letztere lauerten nur darauf, Fehler und Kritikpunkte der neuen Tablets zu bemeckern. Die Erwartungen an die Apple-Macher waren hoch. Neuerungen gab es – doch stellen diese die inzwischen immer anspruchsvollere Apple-Community zufrieden? Was ist besser am iPad Air und dem iPad mini Retina?

Die Präsentationen von Apple sind inzwischen so legendär wie die Produkte selbst. Doch während in Zeiten von Steve Jobs die Kreationen und deren Erfinder fast nur umjubelt und gefeiert wurden, sind in den letzten Jahren die Töne durchaus kritischer geworden. Auch die Konkurrenz von Apple schläft nicht. Sowohl Windows als auch Android bieten leistungsstarke und schicke Tablets an. In den letzten drei Jahren ist der Wettbewerb auf dem umkämpften Markt härter geworden. Gut für die Kunden, schlecht für Apple. Mit 32 Prozent ist der Konzern aus Kalifornien zwar noch Anführer im Tabletmarkt, der Vorsprung nimmt aber zunehmend ab.

Welche iPad-Neuerungen wurden gestern Abend in San Francisco präsentiert?

iPad Air

Das iPad der fünften Generation hat einen Namen der Programm ist. Getreu den gesellschaftlichen Schönheitsidealen ist es schlanker und mit 454 Gramm ganze 180 Gramm leichter als sein Vorgänger. Der Rand des Tablets wurde um 43 Prozent geschmälert und so optisch mehr Bildschirmfläche bei gleicher Gesamtgröße des iPads geschaffen. Laut Apple ist das fünfte iPad noch schneller und ab 480 Euro zu haben. Für farbverliebte Apple-Konsumenten gibt es das iPad Air in den Variationen silber, grau, weiß und im Apple-Spezialton space-grau. Nur Farbenblinde würden diese Auswahl als bunt bezeichnen. Damit machen es die Tablets ihren inzwischen auch bonbonfarbenen iPhone-Kollegen nicht nach.

Apple präsentiert die neuen iPads: Es gibt viele Verbesserungen - aber keine Innovationen

iPad mini Retina

Wie der Name schon verrät, wurde das kleine Modell der iPad-Familie mit einem hochauflösenden Retina-Bildschirm ausgestattet. 2048 x 1536 Pixel stehen dem Nutzer nun zur Verfügung. Für Käufer, die ein kleines, handlicheres iPad bevorzugen, ist das iPad mini Retina eine günstige Alternative zum iPad Air und durchaus mit ähnlich leistungsfähigen Prozessoren etc. ausgestattet.

Insgesamt kann man die Neuerungen natürlich nicht beklagen - Apple hat mit den Updates der neuen iPads gezeigt, dass sie den Markt weiter beherrschen wollen und dies durchaus können. Große Innovationen ließen jedoch vergeblich auf sich warten. Allerdings gab es im Bezug auf die Handlichkeit der Geräte enorme Verbesserungen. Die iPads reagieren außerdem schneller und sind leichter, diese Verbesserungen waren jedoch zu erwarten. Auch der nun vorhandene Retina-Display beim neuen iPad mini ist im Prinzip schon ein alter Bekannter. Apple verzichtet im Gegensatz zu ersten Vermutungen auch auf den Finger-Print oder eine wesentliche Verbesserung der iPad-Kamera. Auch beim Design hätte man mehr Kreativität erwartet. Apple muss es in den nächsten Jahren wieder gelingen, den einstigen Esprit der Innovationen wiederzubeleben, ansonsten wird man noch mehr Nutzer an günstigere Konkurrenz-Tablets verlieren.

Stattdessen bietet Apple seinen Käufern kleine Kundengeschenke an, so gibt es das neue Betriebs-Update Mavericks kostenlos im App-Store.

Das iPad Air wird ab dem 1. November erhältlich sein, das iPad mini Retina erst später im gleichen Monat. Ob die neuen Modelle ausreichen, um einem Kaufrausch der potentiellen Käufer und Umsatzboom für Apple auszulösen, bleibt abzuwarten.