Woodstock 1969: Peace & Music im Katastrophengebiet
Veröffentlicht am 15. August 2014
Vor genau 45 Jahren begann das Woodstock-Festival, das als Ursprung aller Open-Air-Festivals in die Geschichte eingehen sollte. Es gilt gleichzeitig als Höhepunkt und Ende der Hippi-Zeit in Amerika und ist vor allem durch die sich vor und während der vier Festivaltage abspielenden Katastrophen zur Legende geworden.
Katastrophe Nummer eins geschah einen Monat vor Beginn des Festivals: Als die Bürger Woodstocks von dem ausgerechneten Besucheransturm erfuhren – die Veranstalter rechneten mit 60.000 Besuchern pro Tag – verboten sie kurzerhand das Event. Dieses wurde schließlich ins 70 Kilometer entfernte Bethel verlegt, nachdem ein dort ansässiger Milchfarmer eine seiner großen Wiesen als Veranstaltungsort zu Verfügung gestellt hatte. Groß, aber nicht groß genug war diese Fläche, wie sich herausstellen sollte. Denn anstelle von 60.000 Besuchern machten sich rund eine Millionen Menschen auf den Weg in die Catskill Mountains, etwa 400.000 von ihnen schafften es bis auf das Gelände. Zäune wurden eingerannt und die Ausmaße des Events gerieten außer Kontrolle. Hinzu kam Dauerregen, der die Wiese des Milchfarmers binnen weniger Stunden in Schlamm verwandelte. Auch die Infrastruktur des Festivals hatte unter dem Regen und den Besuchermassen zu leiden, sodass Verpflegung und medizinische Versorgung bald nicht mehr möglich war. Das Ganze ging so weit, dass Gouverneur Nelson Rockefeller den Veranstaltungsort zum Katastrophengebiet erklären musste, sodass die Besucher mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe versorgt werden konnten.
Trotz des Chaos erlebten alle Beteiligten vier Tage lang Peace & Music. Sänger wie Joe Cocker und Carlos Santana starteten ihre Karrieren in Woodstock beziehungsweise Bethel. Auch The Who oder Ten Years After begeisterten die Mengen. Zu den legendärsten Auftritten der insgesamt 32 Musiker gehörte jedoch sicherlich der von Jimi Hendrix.
Wer sich in die Zeit zurückversetzen und sehen möchte, wie sich dieses legendäre Festival 1969 abgespielt hat, dem ist Michael Wadeighs Dokumentation zu empfehlen. Ein Hoch auf Love, Peace & Music!
Quelle: WDR Stichtag
Woodstock 1969: Peace & Music im Katastrophengebiet