Nach Boykott durch Kraftklub und Mia: Echo ohne Frei.Wild

von Portrait von Martin Busch Martin Busch
Veröffentlicht am 8. März 2013

Die Echo-Nominierung der als nationalistisch geltenden Rock-Band Frei.Wild für die Kategorie "Rock/Alternative National" führte zum Echo-Boykott der mitnominierten Chemnitzer Band Kraftklub. Es kam zu heftigen online-Diskussionen zwischen den jeweiligen Fans. Nachdem auch die Elektro-Gruppe Mia. die Rückweisung ihrer Nominierung ankündigten und Die Ärzte ebenfalls Kritik äußerten, sind Frei.Wild von der Echo-Verleihung ausgeschlossen. Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie Florian Drücke teilte am Donnerstag mit, die  Deutsche Phono-Akademie habe sich dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band Frei.Wild von der Nominierten-Liste zu nehmen, schreibt Focus. Der Echo soll keine Plattform für politische Auseinandersetzungen werden, äußerte Drück.

Da sich die Vergabe des Deutschen Musik Preises am Erfolg der Künstler orientiert, kamen die Verantwortlichen nicht umhin die in der Öffentlichkeit als rechtslastig geltenden Südtiroler zu nominieren. Mit einfach gestrickter Rock-Folklore und ihrem Böse-Buben-Image füllen die Deutschrocker regelmäßig große Hallen und erhielten im vergangen Jahr die Goldene Schallplatte. Auf Grund des kommerziellen Erfolgs und der Vorlage Deutscher Pässe der Bandmitglieder, sprach nichts gegen eine Nominierung, erläuterte Andreas Leisdon vom Bundesverband Musikindustrie gegenüber Tagesspiegel.