8. Sinfoniekonzert in Saarbrücken: Lilya Zilberstein spielt Edvard Griegs Klavierkonzert in a-Moll
Veröffentlicht am 19. Juni 2013
Die Kongresshalle in Saarbrücken ist trotz der ungewohnten Hitze am Montag abend gut gefüllt. Julia Jones, Dirigentin des Abends betritt unter Applaus die Bühne. Bei den südlichen Temperaturen stehen drei Komponisten aus dem Norden auf dem Programm: Per Norgard, Edvard Grieg und Carl Nielsen; am 17. Juni präsentiert vom Sinfonieorchester des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken.
Nordische Komponisten bei südlichen Temperaturen
Das erste Stück „Lune" des zeitgenössischen, dänischen Komponisten Per Nørgård (*1932), beginnt unter ruhigem Dirigat von Julia Jones. Die hohen und ununterbrochenen Töne der Streicher erzeugen eine bedrückenden Athmosphäre. Diese Stimmung wird im Verlaufe des Stückes durch glissandi und tiefe Töne in den Bläsern, crescendi und decrescendi hektischer und erzeugt eine Spannung. Die bedrückende Stimmung spiegelt sich dann auch im Applaus und den Gesichtern der Musiker wider. Ist es die Athmosphäre zwischen den Musikern und der Dirigentin? Die sengende Hitze?
Die Umbauphase ist eine willkommene Lockerung: Stühle werden beiseite getragen, der Flügel auf die Bühne geschoben. Alle erwarten das bekannte Klavierkonzert des Niederländers Edvard Grieg (1849-1907) in a-Moll. Klavierkonzerte sind in der Kongresshalle immer besonders gut besucht und werden darum oft mit zeitgenössischen, unbekannten Stücken kombiniert. Mit einem Paukenwirbel beginnt die international bekannte Lilya Zilberstein mit ihrem routinierten Klavierspiel. Der aufbrausende erste Satz endet mit einem Höhepunkt – die Spannung bricht und einige Leute im Publikum klatschen. Zilberstein nimmt dies mit einem Lächeln und Kopfschütteln hin. Die Stimmung nach dem Stück ändert sich; das Publikum ist begeistert und bittet die Pianistin gleich dreimal auf die Bühne.
8. Sinfoniekonzert in Saarbrücken: Lilya Zilberstein spielt Edvard Griegs Klavierkonzert in a-Moll
Dann folgt die 4. Sinfonie des Dänen Carl Nielsen (1865-1931), „Das Unauslöschliche“. Julia Jones, die bisher eher ruhig und verhalten dirigiert hat, zeigt nun größeren Körpereinsatz. Passend zum dramatischen Stück bäumt sie sich regelrecht auf, um das Orchester zu Höchstleistungen anzuspornen. Auch das Orchester überzeugt an diesem Abend mit seinem Spiel. Zwischen den älteren Musikern sieht man jetzt viel öfter jüngere Mitspieler und Orchesterpraktikanten, die die Zukunft des Orchesters sichern.