Kritik von Ai Weiwei an Nobelpreisträger Mo Yan

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 12. Oktober 2012

Der chinesische Regimekritiker Ai Weiwei meldet sich zur Entscheidung der Litertaurnobelpreisvergabe zu Wort. Da er das politische Verhalten Mo Yans nicht gutheißt, verstehe er nicht, warum dieser Schriftsteller - ob brilliant oder nicht - mit der Auszeichnung des Nobelpreises geehrt wird, so SPIEGEL. Auf Twitter äußert Ai Weiwei seinen Unmut:

"A writer that is unable to face reality is nothing but a liar, a literary prize that avoids the question of justice is a curse on benevolence and conscience", so postet Ai Weiwei.

Er sagt also: "Ein Schriftsteller, der sich nicht der Realität stellen kann, ist ein Lügner, ein Literaturpreis, der der Frage nach Gerechtigkeit ausweicht, ist ein Fluch auf die Gutmütigkeit und das Bewusstsein." Der Nobelpreisträger und in China erfolgreichste Schriftsteller Mo Yan reagierte bislang noch nicht auf die Vorwürfe.

Letztlich würdigt der Literaturnobelpreis vor allem eins - die überragende schriftstellerische Leistung. Diese steht bei der Vergabe an erster Stelle.