„Zappelphilipp“ Fabian ist adoptiert

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 6. Dezember 2012

Der elfjährige Anton Wempner bot den ARD-Zuschauern gestern Abend als Problemkind Fabian eine rührende Vorstellung. Im Film „Zappelphilipp“ muss der Grundschüler mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, weil es ihm sonst wegen seiner Lebhaftigkeit unmöglich ist, am Unterricht teilzunehmen. Anton Wempner hat aber auch im realen Leben eine bewegte Vergangenheit - er ist ohne leibliche Eltern aufgewachsen und wurde vor einigen Jahren adoptiert - von niemand anderem als dem Vater von Ben Becker. Bild berichtet:

Anton ist der Adoptivsohn von Schauspieler Rolf Becker (77, „In aller Freundschaft“), dem leiblichen Vater von Ben Becker (47). Mit dem Hamburger „Projekt Findelbaby“ kam Anton einst zur Becker-Familie, wurde 2004 von Rolf Becker adoptiert.

Ben Becker begleitete seinen 37 Jahre jüngeren Bruder bei der Premiere von „Zappelphilipp“ sogar über den roten Teppich. Dafür dass der Elfjährige zum ersten Mal vor der Kamera stand, hat er eine beeindruckende Darbietung abgeliefert. Stern lobt:

Umso verblüffender, mit welcher undressierten Genauigkeit der Junge spezifischen Tonfall, Gestus und Blick eines ADHS-Kindes trifft.

ADHS, Aufmerksamkeitsdefizitsydrom mit Hyperaktivitätsstörung, ist die häufigste Ursache von Schulproblemen und Verhaltensstörungen bei Kindern. Schätzungen zufolge leidet jedes zehnte Kind an ADHS. Die Symptome reichen von starkem Bewegungsdrang und Konzentrationsstörungen bis hin zu erhöhtem Risiko, ein Suchtverhalten zu entwickeln und gesteigerter Selbstmordrate. Behandelt wird meist mit Psychotherapie und - in schweren Fällen - Medikamenten wie Ritalin.