Yayoi Kusama illustriert Alice im Wunderland neu

von Portrait von Karoline Sielski Karoline Sielski
Veröffentlicht am 24. April 2012

Das beliebte Buch Alice im Wunderland von Lewis Carroll gibt es jetzt wieder einmal mit ganz neuen Bildern. So modern zeigte sich der Klassiker noch nie - Yayoi Kusama interpretiert die Bildsprache völlig um. Die etablierte japanische Künsterlin (geboren 1929) ist für ihre Exzentrik bekannt. Sie schafft um sich herum eine psychedelische Welt voller bunter Punkte und Blasen. Auch in Deutschland stellte sie schon häufiger aus, u.a. in Düsseldorf und Berlin.Wie sieht Kusamas Version vom Wunderland aus? Genauso, wie man es von der Japanerin erwaten würde: Großflächige, siebziger Jahre Psychedelik, bunte Punkte, Blumen und Gesichter.

Alice im Wunderland neu illustriert von einer japanischen Exzentrikerin

Damit wird Alice im Wunderland erneut und umso mehr in eine traumartige Szenerie gehüllt. Die detailreichen, gezeichneten Illustrationen von John Tenniel in den ersten Ausgaben sind ein himmelweiter Unterschied zu Kusamas Version. Seit der Veröffentlichung der Bücher Alice's Adventures in Wonderland und Through the Looking Glass haben hunderte Künstler das Buch auf ihre Weise illustriert. Yayoi Kusamas Werke sind interessant, ihre Raum-Installationen sind verrückt anzusehen und ich mag ihre lustigen Ideen eigentlich. Ihre Alice im Wunderland Illustrationen sind mir allerdings zu detailarm, die Bilder versetzen zwar in eine gewisse Atmosphäre, aber Details der Geschichte kommen hier gar nicht bildlich zum Vorschein. Mag es auch der abstrakte Stil der japanischen Künsterlin sein, mir gefallen andere Illustrationen definitiv besser, weil sie die vielen skurillen Charaktere und Szenen der Geschichte veranschaulichen.