Die Berliner Philharmoniker gedenken den Holocaust-Opfern mit den "Violinen der Hoffnung"

von Portrait von Diogenis Panagiotidis Diogenis Panagiotidis
Veröffentlicht am 27. Januar 2015

Der Zweite Weltkrieg brachte den Tod und die Zerstörung. Vergeblich hofft man eines Tages über das tragische Weltereignis hinwegzukommen, doch das bedeutet gleichzeitig auch zu vergessen. Darin besteht auch der Fehler. Wir dürfen nicht vergessen. Wir müssen uns auch an traurige Dinge binden, um von den Fehlern zu lernen. Wir müssen uns erinnern, an alles was geschehen ist, da die Menschen, die im Zweiten Weltkrieg starben, auch heute noch eine riesige Lücke in Familien und in der Gesellschaft hinterlassen. Die Aufgabe der Überlebenden und der zukünftigen Generation ist es diese Lücken durch die Erinnerungen zu schließen. Auch wenn es den Schmerz und die Trauer nicht vollkommen auslöscht. Die Berliner Philharmoniker haben diese wichtige Aufgabe für sich angenommen und wollen durch Musik an die Holocaust-Opfer gedenken. Das Besondere aber ist, dass die Berliner Philharmoniker auf den Violinen der Opfer und der Überlebenden spielen werden, wie auf bz-berlin.de zu nachzulesen ist.

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Während in Auschwitz harte Arbeitszeiten und ständige Angst vor dem Tod auf der Tagesordnung standen, mussten Musiker draußen in der Kälte, die Soldaten bei Laune halten. Auf Violinen spielten sie deswegen den ganzen Tag. Eines Tages begab sich der Besitzer einer solchen Violine in die Werkstatt von Amnon Weinstein. Dieser fand im Innern der Violine Ascheüberreste. Weinstein machte es sich zur Lebensaufgabe diese Instrumente zu Sammeln.

Heute ist der 70.Jahrestag der KZ-Auschwitz-Befreiung und aus diesem Anlass nahm Weinstein 16 Geigen aus seiner Sammlung nach Berlin gebracht. 13 werden für das heutige Konzert von den Berliner Philharmonikern benutzt. Es werden Kompositionen von Bach, Beethoven, Mahler und Bruch gespielt.

Weinstein stellt seine Sammlung gerne für diesen bedeutenden Tag zur Verfügung, denn wie er selbst sagt: "Die Geigen haben eine Aufgabe. Die Musik soll für alle jene sprechen, die die Worte und ihr Leben verloren haben.“

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