Nahrungsergänzungsmittel- Eine unbrauchbare Marketingstrategie

von Portrait von Diogenis Panagiotidis Diogenis Panagiotidis
Veröffentlicht am 28. Januar 2015

Der Fitness- und Gesundheitsmarkt boomt. Kaum jemand hat ein Fitnessstudio noch nicht von innen gesehen oder sich auch angemeldet. Ob man dann auch regelmäßig hin geht ist wiederum eine andere Frage. Wer ins Studio geht hat meistens auch noch den Wunsch einen ziemlich attraktiven und somit auch muskulösen Körper zu erhalten. Der Traum wird für viele ein Traum bleiben, denn harte Disziplin und Durchhaltevermögen wird an eine ausgewogene Ernährung gekoppelt. Spätestens bei einer dieser Vorgaben versagt der eine oder andere und das Ziel bleibt in der Ferne. Auch wenn die Reise das Ziel sein sollte, ist dieser Spruch eher ein kleiner Trost für die Sportler. Was man dann zu Hause, in Punkto Ernährung, nicht in vollen Maßen erreichen kann, muss auf einem anderen Weg in den Körper gelangen. Sicherlich haben viele von Euch einen der folgenden Sätze mindestens einmal gehört:

"Für den Muskelerhalt und die Weiterentwicklung deiner Muskeln brauchst du eine erhöhte Eiweißeinnahme!"

oder:

"Dein Körper braucht Eiweiß. Was du brauchst sind Shakes!"

oder auch der Klassiker:

"Bruder, wenn du so werden willst wie ich, gib dir Eiweiß. Nimm die Marke ****, die haut am besten rein. Ich schwöre!"

Und was ist nun an diesem Nahrungsergänzungsgerede dran? Leider nicht sonderbar viel! Auf deutschlandfunk.de, nehmen Professoren aus der Uni Bonn, Uni Jena und der Sporthochschule in Köln Stellung zum Phänomen. Professor Peter Stehle erklärt, dass viel zu viele Vitamine über den Ergänzungsweg aufgenommen werden. Meistens das Vitamin D. Dieses kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um den Knochenstoffwechsel geht und das Kalzium in den Knochen. Eine Überdosis wird sehr gerne in Deutschland erreicht. Dieses Vitamin D wird dann in weichem Gewebe und sogar an Organen gelagert. Ein Ort, welcher dafür überhaupt nicht vorgesehen ist.

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Dr. Volker Böhm, von der Uni Jena, spricht vor allem die Vitamine A, D und E an. Sie sollen sogar bei zu häufiger Einnahme zur Tumorzellenbildung führen. Einen Mangel an diesen Vitaminen haben des Öfteren die Veganer. Durch den Verzicht auf Eier und auch Milchprodukte können wichtige Vitamine fehlen. Für sie ist die Einnahme deswegen in Ordnung. Der Rest sollte jedoch nur bei ärztlicher Anweisung zum Vitamin greifen.

Hans Braun, Ernährungswissenschaftler an der Sporthochschule Köln spricht von der Übermengen an Magnesiumeinnahmen. Magnesium soll Muskelkrämpfe vorbeugen. Bis zu 90 Prozent der Leistungssportler greifen aus diesem Grund zum Magnesium. Doch bringen soll es anscheinend nichts. Die Einnahme sorgt nicht für die Muskelentkrampfung.

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Im Fitnessbereich geht es vor allem um eins. Proteine. Diese Proteine werden auf verschiedenen Wegen eingenommen. Kapsel, Tabletten oder in flüssige Form. Auf der Packung steht dann gerne auch Mal, dass mindestens zwei Mal am Tag ein Shake eingenommen werden solle. Dazu kommt noch der wichtige Hinweis, dass die Eiweißaufnahme am Tag bei 2,00 bis 2,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht liegen sollte. Das ist völliger Schwachsinn. Eine so enorme Menge an Eiweiß, kann nicht einmal ein Sportler zu sich nehmen. Überschüssiges Eiweiß wird gerne über die Nieren wieder abgegeben. Als Beispiel kann folgendes genannt werden. Im Alter von 18 bis 23 liegt der "mögliche" Aufnahmegehalt von Eiweiß bei 0,8 bis höchstens 1,3Gramm pro Kilogramm des Körpergewichts. Eins ist sicher. Hinter dem Eiweißverkauf steht eine riesige Marketing- und Werbestrategie. Seine Chancen durch eine zusätzliche Eiweiß- und Vitamineinnahme zu erhöhen, um somit nicht zu Steroiden zu greifen ist einfach zu reizvoll. Man möchte halt naturell bleiben.

Die Sporthochschule Köln nimmt Stellung dazu:

"Wir dringen da nicht durch. Warum? Natürlich ist es so, dass die Einflussnahme durch Werbemaßnahmen natürlich sehr, sehr groß ist."

Achtet deswegen auf eine ausgewogene Ernährung und schmeißt Euer Geld nicht zum Fenster raus. Am Tag einen Eiweiß-Shake zu trinken reicht vollkommen aus und selbst das muss nicht jeden Tag geschehe. Ihr werdet es an der Brieftasche spüren, dass es sich lohnt auf Übermengen zu verzichten und Veränderungen am Körper werdet Ihr ebenso nicht feststellen!

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Die Fitnessbranche wirbt gerne auch damit zuckerfreies Protein zu verkaufen. Dafür sind dann Süßungsmittel, wie zum Beispiel Aspartam in Mengen enthalten. Was Aspartam im Körper bewirkt könnt ihr im folgenden Artikel lesen:

"Aspartam- Der giftige Süßstoff in unseren Lebensmitteln".

Solltet Ihr kein Geld für das Fitnessstudio haben, wäre vielleicht auch ein Blick in diesen Artikel von Vorteil:

"Fit bleiben- So geht das auch zu Hause".

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