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hitchBOT - warum Roboter Menschen vertrauen können

von Portrait von
Veröffentlicht am 26. Februar 2015

Heutzutage vertrauen Menschen immer mehr der Technik und sind nahezu vollständig auf sie angewiesen: ob Navigationsgerät, Handy oder Computer. All diese Geräte helfen uns im Alltag und wir schenken ihnen unser bedingungsloses Vertrauen. Doch wie sieht es umgekehrt aus? Können Roboter auch Menschen vertrauen und sich auf sie verlassen? Und wie reagieren Menschen auf einen Roboter, der am Straßenrand sitzt und mitgenommen werden will?

Das wollten Studenten und Professoren der Ryerson-Universität in Toronto und der McMaster-Universität in Hamilton herausfinden und bauten einen Roboter, der aus einfachsten Gegenständen besteht: eine Kuchenhaube formt seinen Kopf, Schwimmnudeln schenken ihm Arme und Beine und LED-Lichter geben ihm ein Gesicht. Ein GPS-Navigationssystem verbindet hitchBOT mit diversen sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Instagram, wo er regelmäßig seinen Standort und Neuigkeiten postet. Mit einer integrierten Kamera und einem Mikrofon nimmt er seine Umwelt wahr und kann auf diese reagieren. Sein Spracherkennungssystem wurde eigens für seine Deutschlandreise auf Deutsch umprogrammiert, um ihm die Kommunikation zu erleichtern.

Seine Mission: per Anhalter Deutschland erkunden und dabei darauf vertrauen, dass ihm geholfen wird.

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Bereits vergangengen Sommer reiste der etwa 90 cm kleine Roboter durch seine Heimat Kanada. Aufgrund der hohen Medienpräsenz wurde er vom Wissensmagazin "Galileo" auf ProSieben eingeladen, diesmal durch Deutschland zu trampen. Und am 13. Februar war es soweit: hitchBOT flog nach München, von wo aus er per Anhalter durch ganz Deutschland fuhr.

Nach einem Besuch im Hofbräuhaus in München trampte hitchBOT zum Schloss Neuschwanstein. Anschließend wurde er sogar auf eine Hochzeit in der Nähe von Frankfurt eingeladen, wo er ausgelassen mitfeierte. Mit der Weiterfahrt nach Köln ging für ihn die Party aber weiter: im Kölner Karneval schien er sich rundum wohlzufühlen.

So ging seine Reise weiter mit Zwischenstopp in Bottrop, Berlin und Hamburg, bis er am 22. Februar wie geplant in der "Galileo Spezial"-Sendung auf ProSieben live zu sehen war: wohlbehalten und mit vielen neuen Erfahrungen war seine 10-tägige Deutschlandtour damit beendet.

(Quellen: tagesspiegel.de, spiegel.de)

Das Experiment hat gezeigt, dass Roboter sich anscheinend genauso auf Menschen verlassen können wie umgekehrt. Hilfsbereit nahmen ihn deutsche Autofahrer mit und brachten ihn zum gewünschten Zielort. Wenn ihr also in Zukunft einen Roboter am Straßenrand entdeckt, dann fahrt nicht einfach dran vorbei.

Auf seiner eigenen Website könnt ihr mehr über hitchBOT und seine Abenteuer erfahren:

http://www.hitchbot.me/