Thomas Rüsche

Frontsänger von Wishless

von Portrait von Steffen Kutzner Steffen Kutzner
Veröffentlicht am 16. April 2012

Erzähl doch bitte etwas über Dich selbst.

Mein Name ist Thomas Rüsche, ich bin Frontsänger und Songwriter von „Wishless“, einer jungen, sechsköpfigen Pop/Rock-Band aus Nordrhein-Westfalen.

Ihr seid aus der Wir-spielen-in-jeder-Kaschemme-Phase raus und ward nicht nur Vorband für Nena, sondern habt auch mit Juli und Ich & Ich gespielt. Im Februar ist Euer erstes Album erschienen – womit seid Ihr jetzt beschäftigt?

Wir haben grade das offizielle Musikvideo zu „I Don't Wanna Wake Up“, der ersten Singleauskopplung unseres Albums „Pure Solid“ in Berlin drehen dürfen und es war eine großartige Erfahrung. Zudem war es auch eine große Ehre für uns mit dem Regisseur Oliver Sommer drehen zu dürfen. Er hat beispielsweise Musikvideos für BossHoss, den Scorpions oder Annett Louisan gemacht und für uns als „Newcomer“ ist es natürlich nicht zu überschätzen von dieser Ebene aus Unterstützung zu bekommen.

"Es kommt darauf an, was man erlebt hat."

Was macht Eure Arbeit aus - gibt es einen typischen Alltag?

Beim Songwriting oder Arrangieren haben wir keine typische Arbeitsweise. Es kommt wahrscheinlich darauf an, was man erlebt hat und was raus muss. Man kann allerdings aktiv versuchen, immer wieder neue Erfahrungen zu sammeln und dadurch Inspirationen zu finden, die dann in den eigenen Songs Ausdruck finden.

Engagiert Ihr Euch irgendwo gemeinnützig?

Wir wollen gerne verschiedene karitative Projekte mit unserer Musik unterstützen und wir haben beispielsweise vor einiger Zeit im Gefängnis in Attendorn gespielt und es war trotz des ungewöhnlichen Konzertortes eine wirklich schöne Erfahrung, weil wir das Gefühl hatten, dass es den Menschen, die dort inhaftiert sind, wirklich etwas bedeutet hat. Am 28. April spielen wir auch ein Charity-Konzert in Herford für den Verein „Stuntman mit Herz e.V.“ Dieser setzt sich für das dortige Kinderkrankenhaus ein und es werden zudem auch verschiedene Persönlichkeiten aus Sport und Kultur die Veranstaltung mit unterstützen. Und wir versuchen natürlich auch unsere Bestes für dieses tolle Projekt zu geben.

Wie lautet Euer Bandmotto?

Es gibt kein wirkliches Bandmotto, aber ein Satz, der uns immer begleitet hat, war: „Gebt nie auf, es hört von selbst auf“. Das soll aber nicht zu pessimistisch klingen, wir sind trotz verschiedener Widrigkeiten - die jeder, mal mehr oder mal weniger, erlebt - immer sehr optimistisch geblieben und werden das hoffentlich auch weiter bleiben.

Was ist Euer nächstes Projekt?

Anfang Mai wird als 2. Single der Song „How Should I Let You Know“ ausgekoppelt. Darauf haben wir zusätzlich 2 Live-Tracks: „Marie“ und „Slave To The Poor“ - und natürlich ist auch das offizielle Video zu „I Don't Wanna Wake Up“ als Download auf der CD. Als Extra-Bonus packen wir auch noch ein Video von einer Live-Session mit dazu, die wir im März zusammen mit Simon Klein von Sone Media produziert haben. Dort präsentieren wir die Single „How Should I Let You Know“ als Live-Video von dieser Session. Wir sind überzeugt, dass es heute und in Zukunft wieder mehr darauf ankommen wird, seine Songs nicht nur produziert auf Platte, sondern auch live voll rüberbringen zu können.

Wenn Ihr einen anderen Beruf hättet wählen müssen, welcher wäre das?

Daniel (Gitarre), Nico (Bass) und Marco (Schlagzeug) sind schon als Musiker professionell unterwegs und Steffen (Gitarre) und Florian (Piano) arbeiten bereits in ihren Berufen Vollzeit. Ich habe Jura in Bonn und Gießen studiert und mache im Sommer mein Examen. Obwohl es nicht immer leicht ist, beide Sachen gleichzeitig auf die Reihe zu bekommen. Das Musikgeschäft ist schon risikoreich genug, da schadet ein Plan B nicht.

"Wahrscheinlich gibt es bald nur noch fünf berühmte Bands und fünfhundertausend Coverbands, die deren Lieder nachspielen."

Was würdest Du tun, wenn Du nur noch einen Tag zu leben hättest?

Ich würde ans Meer fahren.

Wie würdest Du Eure Musik und Eure Auftritte beschrieben?

Einzigartig und immer ganz nah an unserem Publikum.

Mit was kommst Du gar nicht zurecht?

Menschen, die mehr versprechen als sie halten können.

Thomas Rüsche - 2 Videos

Wer oder was ist Dir im Leben am Wichtigsten?

Natürlich Gesundheit und von interessanten Menschen umgeben zu sein.

Gibt es noch etwas, das Du unbedingt mitteilen möchtest?

Es muss wieder mehr Musiker und Bands geben, die das Risiko eingehen, Ihre Songs selbst zu schreiben und dann auch die Möglichkeit bekommen, mit ihrer eigenen Musik Fuß zu fassen. Es bleibt aber abzuwarten, ob wir bald wieder bereit sind, für die Songs, die wir hören, Geld zu bezahlen. Ansonsten gibt es wahrscheinlich bald nur noch 5 berühmte Bands und 500.000 Coverbands, die deren Lieder nachspielen.

Beschreibe Euch in 5 Sätzen oder mir 5 Adjektiven.

Das ist nicht leicht, aber ich denke wir sind:

unabhängig

perfektionistisch

eigenständig

ein bisschen wahnsinnig, wenn es um die Sache geht

aber immer freundlich und selbstkritisch